Kinderärzte fordern Ende der Testpflicht an Schulen
Das Wichtigste in Kürze
- Verbandschef Fischbach: «Überflüssige Zumutung».
«Die Testpflicht für Kinder ohne Symptome ist zu einer überflüssigen Zumutung geworden», sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vom Montag. Es reiche vollkommen, Kinder mit Symptomen zu testen.
Zum einen gebe es einen hohen Anteil falsch-positiver Testergebnisse, die zur Quarantäne ganzer Familien führten. Zum anderen erkrankten Kinder und Jugendliche nur extrem selten schwer an dem Virus. «Der ganze Zirkus wird nur veranstaltet, um die impfunwilligen Erwachsenen aus den Risikogruppen zu schützen», kritisierte Fischbach.
«Wir fordern einen Stopp des anlasslosen Testens bei Kindern, da mit der Omikron-Variante ein Aufhalten der Infektion durch die Testungen nicht mehr funktioniert», sagte auch BVKJ-Bundespressesprecher Jakob Maske den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die Strategie des Aufhaltens beziehungsweise des sogenannten Containments müsse beendet und durch den effektiven Schutz vulnerabler Gruppen ersetzt werden.
Kinderärztepräsident Fischbach mahnte, dass Schülerinnen und Schüler bei der Umsetzung des neuen Infektionsschutzgesetzes nicht vergessen werden dürften. Die Länder müssten sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche weiterhin am sozialen Leben teilhaben können. Es dürfe «auf keinen Fall» passieren, dass Kinder mit unvollständigem Impfschutz wegen der hohen Inzidenzen noch lange von Sport- oder Freizeitangeboten ausgeschlossen würden.