Kein Durchbruch bei neuer Runde zum Atomabkommen mit dem Iran

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Österreich,

Eine neue Runde zur Rettung des Atom-Abkommens mit dem Iran ist am Freitag in Wien ohne greifbare Annäherung geblieben.

Atom
Beim Treffen mit dem Iran bezüglich des Atomabkommens konnte kein Durchbruch erzielt werden (Symbolbild). - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag wurden erneut Gespräche mit dem Iran betreffend dem Atomabkommen geführt.
  • Dabei konnte man keinen Durchbruch erzielen.

Der Iran werde voraussichtlich trotz einiger bei dem Treffen erzielter Fortschritte auf seinem Weg des Teil-Ausstiegs aus dem Atomprogramm weitergehen. Das sagte Irans Vizeaussenminister Abbas Araghchi nach dem etwa dreistündigen Treffen.

Er werde über das Treffen in Teheran berichten. Er glaube aber nicht, dass die Fortschritte als ausreichend angesehen würden, sagte Araghchi.

Der Iran erkenne an, dass die von Deutschland, Grossbritannien und Frankreich organisierte Finanzplattform Instex nun arbeitsfähig sei. Sie soll den Handel mit dem Iran anschieben und grundsätzlich erleichtern.

Weiteres Treffen geplant

Entscheidend sei, dass sie auch beim Öl-Export helfe, sagte Araghchi. Es werde wohl schon in allernächster Zeit ein weiteres Treffen der verbliebenen Partner des Abkommens auf ministerieller Ebene geben.

Die Diplomaten aus Deutschland, Russland, Grossbritannien, Frankreich, China und der EU hatten mit Araghchi über die angestrebte Abkommens-Rettung beraten. Das Treffen fand in einem hoch brisanten Umfeld statt. Es wird erwartet, dass der Iran in Kürze zwei zentrale Auflagen des Atom-Abkommens von 2015 verletzen wird.

So will Teheran nach bisherigen Aussagen die Obergrenze von 300 Kilogramm Uranvorräten überschreiten und ab 7. Juli das Uran auch über die erlaubte Konzentration von 3,67 Prozent anreichern. Dadurch wird das ohnehin vom Scheitern bedrohte Abkommen erneut massiv auf den Prüfstand gestellt werden.

Mit dem Atom-Abkommen von 2015 sollte der Iran am Bau einer Atombombe gehindert werden. US-Präsident Donald Trump glaubt nicht, dass der Deal dafür ausreicht. Ausserdem bemängelt er, dass das Raketenprogramm des Landes nicht Teil der Vereinbarung ist. Der Iran hat immer wieder bestritten, Atomwaffen bauen zu wollen.

Ausstieg aus Atomwaffensperrvertrag?

Schon im Vorfeld hatte Teheran die Drohkulisse für den Fall eines Scheiterns des Abkommens konkretisiert. Zu den möglichen Konsequenzen könne auch der Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) stehen.

Ein iranischer Regierungsvertreter erklärte, in seinem Land gebe es Stimmen, sich ein Beispiel an Nordkorea zu nehmen. Nordkorea habe den Atomwaffensperrvertrag verlassen, Atomsprengköpfe getestet und sei dann mit Verhandlungen mit US-Präsident Trump praktisch belohnt worden.

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