Sie setzte sich für die Unabhängigkeit Kataloniens ein und entfloh vor fünf Jahren der Justiz. Nun wurde sie nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland festgenommen.
clara ponsati
Die spanische Separatistin Clara Ponsati wurde fünfeinhalb Jahre nach ihrer Flucht aus Spanien nun festgenommen. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag wurde die katalanische Separatistin Clara Ponsati in Barcelona festgenommen.
  • Nach ihrer Flucht aus Spanien vor fünfeinhalb Jahren kehrte sie erstmals wieder zurück.

Die katalanische Separatistin Clara Ponsatí ist fünfeinhalb Jahre nach ihrer Flucht aus Spanien erstmals wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt. Prompt wurde die 66-jährige am Dienstag in Barcelona von Zivilbeamten festgenommen. Dies berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die Behörden.

Gegen Ponsatí hatte das Oberste Gericht einen Haftbefehl wegen Ungehorsams im Zusammenhang mit dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 erlassen. Katalonien wurde von der damaligen konservativen Zentralregierung unter Zwangsverwaltung gestellt. Dies geschah nach dem Beschluss des Referendums zur Abspaltung von Spanien.

Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont entzog sich dem Zugriff der spanischen Justiz. Indem er sich mit Ponsatí und weiteren separatistischen Politikern ins Ausland absetzte. Die Mitstreiter, die nicht geflohen waren, wurden zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt, inzwischen aber begnadigt.

clara ponsati
Clara Ponsati ging unter dem Jubel der Unabhängigkeitsbefürworter in Barcelona auf die Strasse. - keystone

Ponsatí sei mit dem Wagen über die französische Grenze eingereist und habe in Barcelona zunächst eine Pressekonferenz abgehalten, berichtete RTVE. Unter dem Jubel von Unabhängigkeitsbefürwortern sei sie dann auf die Strasse gegangen, wo sie am Abend festgenommen worden sei.

Die Beamten hätten ihren Verweis auf ihre Immunität als Europaabgeordnete ignoriert. Puigdemont bezeichnete die Festnahme auf Twitter als illegal. «Aber in Spanien spielt die Rechtsstaatlichkeit eher eine untergeordnete Rolle», schrieb er.

Die Vorwürfe gegen die in Schottland lebende Ponsatí können nicht mit einer Freiheitsstrafe, sondern nur mit einer Geldstrafe bestraft werden. Sie wurde aber vermutlich als Justizflüchtling in Gewahrsam genommen. Einige spanische Medien vermuten, Ponsatí sei wegen der Regional- und Kommunalwahlen vom 28. Mai nach Spanien zurückgekehrt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Carles PuigdemontGerichtTwitter