Ein Trump-Anhänger muss wegen des Kapitol-Sturms für fünf Jahre ins Gefängnis. Er griff die Polizei mit einem Feuerlöscher an, gelangte aber nicht ins Gebäude.
US-Kapitol Sturm
Trump-Anhänger beim Sturm auf das Kapitol in Wahington. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Sturms auf das Kapitol muss ein Mann in den USA fünf Jahre in Gefängnis.
  • Dies ist die härteste, in dem Fall bislang verhängte Strafe.
  • Der Trump-Anhänger griff die Sicherheitskräfte mit einem Feuerlöscher und Brettern an.

Ein US-Gericht hat die bislang härteste Strafe gegen einen Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen der Erstürmung des Kapitols im Januar verhängt.

Bundesrichterin Tanya Chutkan verurteilte den Trump-Anhänger Robert Scott Palmer wegen des Angriffs auf Polizeibeamte zu fünf Jahren Gefängnis. Auf Videos war zu sehen, wie Palmer vor dem Kapitol Bretter, einen Feuerlöscher und andere Gegenstände auf die Polizei warf.

Angeklagter: «Tyrannischer» Trump habe ihn verleitet

Ins Kapitol selbst hatte es der 54-Jährige nicht geschafft. Beamte stoppten ihn mit Pfefferspray und Gummigeschossen. Mit einem Antrag auf mildernde Umstände wegen einer schweren Kindheit sowie einer handschriftlichen Entschuldigung hatte der Mann keinen Erfolg. Darin hatte er geschrieben, dass der «tyrannische» Trump ihn und andere durch Lügen zum Angriff auf das Parlament verleitet habe.

Die Staatsanwaltschaft wies jedoch darauf hin, dass Palmer auch nach seinem Schuldbekenntnis Anfang Oktober sein Handeln verteidigt. Auf einer von ihm eingerichteten Spenden-Website hatte er die Polizei als Angreifer bezeichnet. «Palmer verfolgte mit seiner Gewalttätigkeit das politische Ziel, eine demokratische Wahl und den friedlichen Übergang der Macht zu untergraben», schrieben die Ankläger an das Gericht.

kapitol sturm
Die Bilder gingen in die Geschichte ein: Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump beim Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. - dpa-infocom GmbH

Die bisher härteste Strafe im Zusammenhang mit dem Angriff auf das Kapitol waren 41 Monate Gefängnis für zwei Männer, die wegen Behinderung eines amtlichen Verfahrens angeklagt waren. Ihnen war allerdings kein Angriff auf die Strafverfolgungsbehörden zur Last gelegt worden.

Mehr als 700 Personen wurden im Zusammenhang mit dem Angriff angeklagt, die meisten von ihnen wegen kleinerer Vergehen wie dem illegalen Betreten des Kapitols. Mehrere Dutzend werden jedoch wegen Körperverletzung, dem Tragen tödlicher Waffen sowie Verschwörung angeklagt, was zu hohen Strafen führen könnte.

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