Israel und die Türkei nähern sich nach jahrelangem Zerwürfnis langsam wieder an. Die beiden Länder unterzeichneten heute Donnerstag ein Luftfahrt-Abkommen.
El Al
Eine Maschine der israelischen Airline El Al spiegelt sich im Fenster eines Flughafens. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach jahrelangem Zerwürfnis kommen sich Israel und die Türkei langsam wieder näher.
  • Am Donnerstag unterzeichneten die beiden Länder ein Luftfahrt-Abkommen.

Im Zuge der Annäherung zwischen Israel und der Türkei wollen beide Länder auch ihre Zusammenarbeit im Flugverkehr ausweiten. Repräsentanten beider Seiten unterzeichneten am Donnerstag eine Absichtserklärung, die israelischen Fluggesellschaften die Wiederaufnahme von Flügen in die Türkei ermöglichen soll.

Der Schritt folge auf einen Besuch von Jair Lapid, inzwischen neuer Ministerpräsident Israels, in dem Mittelmeerland im vergangenen Monat. Dies teilte dessen Büro mit. Nach Angaben des israelischen Aussenministeriums waren die Flüge bereits 2007 «aus kommerziellen Gründen» gestoppt worden.

Zerwürfnis wegen Gaza-Krise

Zwischen den einst engen Bündnispartnern Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen. Zuvor waren bei der Erstürmung eines Gaza-Solidaritätsschiffs durch die israelische Marine zehn türkische Staatsbürger getötet worden.

2016 kam es zu einer ersten Wiederannäherung. Die Gasa-Krise eskalierte 2018 durch die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem. Seither hatten die beiden Länder keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land.

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Der frühere israelische Ministerpräsident Izchak Herzog und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an einer Pressekonferenz. - keystone

Im Mai war mit dem Besuch von Izchak Herzog erstmals seit zehn Jahren ein israelischer Präsident in die Türkei gereist. Am Mittwoch wurde mitgeteilt, Israel wolle am 1. August eine Wirtschaftsvertretung in Istanbul wieder eröffnen.

Israel hatte allerdings im Juni vor Terrorangriffen auf seine Bürger in Istanbul durch iranische Agenten gewarnt. Die Behörden forderten israelische Touristen auf, die Metropole umgehend zu verlassen.

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