Der Iran hat die USA aufgefordert, sich von ihrer Politik der Sanktionen gegen die islamische Republik zu lösen.
Die Journalistin Masih Alinedschad
Die Journalistin Masih Alinedschad - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Washington verhängt Strafmassnahmen gegen vier Iraner wegen Entführungs-Plan.

«Washington muss begreifen, dass es keine andere Wahl hat, als seine Abhängigkeit von Sanktionen aufzugeben», erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums am Samstag. Am Freitag hatte das US-Finanzministerium finanzielle Sanktionen gegen vier Iraner angekündigt, denen ein Plan zur Entführung einer US-Journalistin mit iranischen Wurzeln vorgeworfen wird.

US-Präsident Joe Biden verfolge offenbar die gleiche «Sackgassenpolitik» wie sein Vorgänger Donald Trump. Stattdessen müsse Washington «in seinen Erklärungen und seinem Verhalten dem Iran Respekt erweisen», hiess es in der Stellungnahme des Aussenministeriums.

US-Behörden hatten im Juli vier Geheimdienstmitarbeiter beschuldigt, sie hätten im Iran lebende Verwandte der US-Journalistin Masih Alinedschad in einen Plan zu deren Entführung verwickeln wollen. Alinedschad habe in ein Drittland gelockt und dort festgenommen werden sollen.

Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Trump aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatten neue massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt. Als Reaktion zog sich Teheran schrittweise von seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück. Die Vereinbarung soll verhindern, dass Teheran die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt.

Die im April aufgenommenen Verhandlungen über einen Neustart des Atomabkommens in Wien waren nach der Wahl des Hardliners Ebrahim Raisi zum iranischen Präsidenten zum Stillstand gekommen. Bisher gibt es kein neues Datum für die Fortsetzung der Gespräche unter der neuen Regierung in Teheran. Am Dienstag deutete der neue iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian an, dass die Wiener Gespräche erst in zwei oder drei Monaten wieder aufgenommen würden.

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