Türkei übergibt Leichen des Flugzeugabsturzes an Libyen

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Die Türkei hat nach einer Militärzeremonie die sterblichen Überreste des bei einem Flugzeugabsturz getöteten libyschen Generalstabschefs Mohammed al-Haddad und seiner Delegation in das nordafrikanische Land überführt. Hochrangige Regierungsvertreter, darunter Verteidigungsminister Yasar Güler, nahmen gemeinsam mit dem libyschen Botschafter und trauernden Angehörigen an der Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Mürted in Ankara teil, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

ARCHIV - Der Generalstabschef der libyschen Regierung in Tripolis, Mohammed al-Haddad, ist bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei ums Leben gekommen. Foto: Yousef Murad/AP/dpa
ARCHIV - Der Generalstabschef der libyschen Regierung in Tripolis, Mohammed al-Haddad, ist bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei ums Leben gekommen. Foto: Yousef Murad/AP/dpa - Keystone/AP/Yousef Murad

Der Privatjet, der die Delegation nach den Verteidigungsgesprächen in Ankara zurück nach Tripolis bringen sollte, war am Dienstag abgestürzt. Alle fünf Delegationsmitglieder, darunter Al-Haddad, sowie drei Besatzungsmitglieder kamen dabei nach türkischen Angaben ums Leben. Die Türkei gilt als wichtigster Unterstützer der Regierung in Tripolis, deren Generalstabschef Al-Haddad war.

Vor dem Überführen der Särge nach Libyen hielten die Anwesenden eine Schweigeminute ab und beteten, wie Anadolu berichtete. Der türkische Justizminister Yılmaz Tunc hatte am Freitag mitgeteilt, dass die am Absturzort geborgenen Überreste im forensischen Institut Ankara durch einen Abgleich der DNA von Familienmitgliedern, die aus Libyen eingeflogen waren, identifiziert worden seien. Deutschland wurde als unparteiische dritte Partei gebeten, die Flugschreiber des Jets auszuwerten.

In Libyen tobte nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 viele Jahre ein Bürgerkrieg. Heute ist das nordafrikanische Land, in dem Milizen und ausländische Staaten weiter um Macht und Ressourcen ringen, faktisch gespalten. Al-Haddad zählte zu den Führungsfiguren beim Versuch, die militärischen Strukturen der verfeindeten Regierungen in West- und Ost-Libyen nach den schweren Kämpfen von 2019 und 2020 zu vereinen. Bei offiziellen Besuchen im Ausland, wie zuletzt in der Türkei, bemühte er sich auch um die Bildung einer regulären nationalen Armee in dem nordafrikanischen Land.

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