Eine Woche nach der Präsidentenwahl in Bolivien und dem umstrittenen Sieg von Amtsinhaber Evo Morales formiert sich massiver Widerstand in den Reihen der Opposition.
Evo Morales Bolivien Wahlen
Mitglieder des Komitees zur Verteidigung der Demokratie in Bolivien. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bolivien formiert sich in den Reihen der Opposition Widerstand gegen Evo Morales.
  • Diese kommt nach dem umstrittenen Wahlsieg Präsidenten von Bolivien.
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Ein breites Bündnis aus Vertretern mehrerer Parteien der Mitte und des rechten Spektrums sowie der Zivilgesellschaft forderte am Sonntag die Annullierung der Wahl vom 20. Oktober. Die Gruppe namens Komitee zur Verteidigung der Demokratie verlangte überdies die Einrichtung eines neuen obersten Wahlgerichts zur Organisation unparteiischer Wahlen.

Der Anführer der Gruppe, Waldo Albarracín, sagte in La Paz, der Wahlbetrug der Regierung habe eine Stichwahl zwischen dem linksgerichteten Amtsinhaber Morales und seinem konservativen Herausforderer Carlos Mesa verhindert. Er rief zu weiteren Strassenprotesten gegen die Regierung auf. «In dieser Woche entscheidet sich die Zukunft der Demokratie», sagte Albarracín. Von Montag an werde sich auch La Paz dem Generalstreik anschliessen, der bereits in den Städten Santa Cruz, Potosi und Sucre aus Protest gegen das Wahlergebnis abgehalten werde.

Wenige Stunden zuvor hatte Morales erklärt, in Bolivien werde derzeit ein Staatsstreich für die kommende Woche vorbereitet. Weitere Verhandlungen über das Wahlergebnis schloss er aus. Am Freitag hatte das Oberste Wahlgericht des südamerikanischen Landes den Sieg von Morales bereits im ersten Durchgang der Präsidentenwahl bestätigt. Der Amtsinhaber kam demnach auf 47,1 Prozent der Stimmen, Mesa auf 36,5 Prozent.

Morales, ein ehemaliger Kokabauer und der erste indigene Staatschef Boliviens, hat bislang alle Präsidentschaftswahlen im ersten Wahlgang gewonnen. Seine Kandidatur für eine vierte Amtszeit war heftig umstritten. Boliviens Verfassung hätte eine weitere Kandidatur des seit 2006 amtierenden Präsidenten eigentlich nicht zugelassen, das Verfassungsgericht gestand Morales 2017 dennoch das Recht auf eine weitere Amtszeit zu.

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