Rund 10'000 Menschen protestierten seit Donnerstag gegen das Regime der Militärmachthaber im Sudan. Fünf Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Proteste in Khartum
Proteste in Khartum - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Hauptstadt des Sudan wurde gegen das Regime protestiert.
  • Die Zahl der zivilen Toten nach den Demonstrationen am Freitag steigt auf fünf.
  • Rund 10'000 Menschen gingen auf die Strassen im Norden der Hauptstadt Khartum.

Nach den gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Sudan sind fünf Menschen gestorben. Die Aktivisten haben die Proteste auch am Freitag noch fortgesetzt.

Sie blockierten Strassen in den Vierteln Khartum-Nord und Burri der Hauptstadt Khartum. Es wurden Barrikaden mit Steinen, Ästen und brennenden Reifen errichtet, wie ein AFP-Journalist dokumentiert.

Zehntausende Demonstranten waren am Donnerstag in mehreren Städten des Landes aus Protest gegen die Militärmachthaber auf die Strasse gegangen. Seit mehr als zwei Monaten fordern die Demonstranten nach dem Putsch Ende Oktober eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung.

Im Sudan wird selbst bei Todesfällen weiter demonstriert

Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, sperrten die Brückenverbindungen in die Hauptstadt und kappten zeitweise die Telefon- und mobilen Internetverbindungen. In Omdurman nahe Khartum wurden bei den Protesten laut dem Zentralkomitee sudanesischer Ärzte vier Demonstranten durch Schüsse tödlich verletzt. Ein fünftes Opfer erlag nach Schüssen in Khartum am Freitag seinen Verletzungen.

Das Komitee wirft den Sicherheitskräften vor, Rettungswagen den Weg blockiert zu haben. Dabei sei ein Schwerverletzter gewaltsam aus einem der Krankenwagen geholt worden. Die Gewalt wurde von europäischen Staaten, den USA und der UNO scharf kritisiert.

Sudans oberster General Abdel Fattah al-Burhan hatte am 25. Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt. Der Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 hätte den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollen.

Nach Massendemonstrationen und internationalem Protest setzte al-Burhan Regierungschef Abdullah Hamdok vier Wochen später wieder ein. Wie viel Macht Hamdok seit seiner Wiedereinsetzung tatsächlich besitzt, ist jedoch unklar.

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