Philippa Strache wurde am Mittwoch aus der FPÖ ausgeschlossen. Ihr Mann Heinz-Christian Strache wirft der Partei-Spitze nun Frauenfeindlichkeit vor.
FPÖ Philippa Strache
Philippa Strache (M), Frau von Ex-FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache, sitzt bei der ersten Sitzung des neuen Parlaments als fraktionslose Abgeordnete hinter Parlamentariern der SPÖ. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch wurde Philippa Strache wegen Parteischädigung aus der FPÖ ausgeschlossen.
  • Ehemann HC Strache dazu: Konflikt soll «auf dem Rücken meiner Frau» ausgetragen werden.

Wird sie gewählt oder nicht? Tritt sie an oder nicht? Die Nationalrats-Kandidatur von Philippa Strache war ein einzig Auf und Ab. Dies hauptsächlich wegen ihres Mannes, dem abgekanzelten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Philippa Strache hatte schliesslich die Wahl auf der Wiener Landesliste der FPÖ geschafft und wird künftig im Nationalrat mittun. Doch dann am Mittwoch die nächste Wendung: Die rechte FPÖ schliesst Philippa Strache aus der Partei aus.

Heinz chrisitan philippa strache
Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache mit seiner Frau und Neo-Nationalrätin Philippa Strache. - keystone

Grund sei eine schriftliche Stellungnahme der 31-Jährigen. Darin hatte sie mitgeteilt, dass sie ihr Mandat im österreichischen Parlament annehmen werde. Laut FPÖ hatte die Mitteilung «eindeutig parteischädigenden Charakter».

Strache schrieb unter anderem, dass die «Verleumdungen» der letzten Wochen von in grossem Ausmass ehemaligen Parteifreunden kränkend, verletzend und «angesichts der Dimension verbreiteter unwahrer Behauptungen schlichtweg verwerflich» waren.

Die Partei wollte der 31-Jährigen den Weg ins Parlament eigentlich nicht frei machen, wurde aber dann von der Landeswahlbehörde dazu gezwungen. Nun sitzt Strache als fraktionslose Abgeordnete im Parlament.

HC Strache wirft Parteispitze Frauenfeindlichkeit vor

Der suspendierte FPÖ-Mann und Ehemann HC Strache wendet sich nun auf Facebook gehässig an die Parteispitze und wirft ihr Frauenfeindlichkeit vor: Die Herren an der neuen Parteispitze würden «lieber eine junge Frau und Mutter diskreditieren, als sich ihre eigenen Schwächen einzugestehen».

Und an die Adresse der beiden Partei-Chefs Norbert Hofer und Herbert Kickl meint er: «Lieber Norbert, lieber Herbert! Wenn Ihr weiterhin den Konflikt mit mir sucht, macht es doch nicht auf dem Rücken meiner Ehefrau!»

Mit diesem Vorgehen würden sie zu «Steigbügelhaltern einer grünen Regierungsbeteiligung». Das würde weder Land noch Menschen weiterhelfen. Und sarkastisch fügt er an: «Ich gratuliere zu dieser strategischen Meisterleistung.»

Für Norbert Hofer «Sache abgeschlossen»

Gegenüber der «Krone» reagiert Hofer, dass es ihm so vorkomme, als ob HC Strache zurückwolle. Für ihn sei «die Sache aber abgeschlossen».

herbert kickl norbert hofer
Die FPÖ-Parteichefs Herbert Kickl (l) und Norbert Hofer (r). - keystone

Auch innerhalb der Partei werden Stimmen laut, HC Strache soll definitiv aus der Partei ausgeschlossen werden. Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek meint etwa: «Dass er über uns herzieht, ist keine Grundlage für einen gemeinsamen Weg.» Auch Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger machte deutlich, dass die Zeit für eine «klare Trennung» reif sei.

Der Entscheid über einen allfälligen Parteiausschluss von HC Strache liegt nun bei der Wiener FPÖ.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FPÖNationalratParlamentFacebookMutter