In Hamburger Diskotheken, Bars, Schwimmbäder und Fitnessstudios haben ab Samstag nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt.
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Werbung für Coronaschutz-Impfungen, - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hamburg setzt in vielen gastronomischen Bereichen ab Samstag auf 2G.
  • Das gilt für Clubs, Bars, Schwimmbäder und Fitnessstudios.
  • In diesen Bereichen bestehe generell ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Mit Hamburg verschärft ein weiteres Bundesland aus Sorge vor einer weiteren Zuspitzung der Corona-Lage seine 2G-Regeln.

Unter anderem dürfen alle gastronomischen Betriebe, Diskotheken, Bars, Schwimmbäder und Fitnessstudios ab Samstag nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, wie der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung in der Hansestadt mitteilte. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.

In den von der 2G-Pflicht erfassten Bereiche bestehe generell ein erhöhtes Infektionsrisiko, sagte Tschentscher. In der Hanses0tadt galt bislang nur ein 2G-Optionsmodell, bei dem Restaurants und Sportstätten den Zugang nach eigenem Ermessen auf Geimpfte und Genesene beschränken konnten. Von der 2G-Pflicht erfasst sind demnach auch körpernahe Dienstleistungen, jedoch keine Friseure.

Zahl der Ungeimpften zu hoch

Vor Hamburg hatten bereits diverse andere Länder vergleichbare 2G-Regeln erlassen. Tschentscher sagte, die Coronalage in der Hansestadt und die Auslastung der Hamburger Krankenhäuser sei derzeit nicht zuletzt wegen einer im Bundesländervergleich hohen Impfquote vergleichsweise günstig. Die weitere Entwicklung aber sei unklar und erfordere weiterhin Vorsicht. Der Senat habe daher beschlossen, sich «früh genug» für die kommende Zeit aufzustellen.

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Gäste eines Restaurants warten zwischen Plexiglas-Trennscheiben auf ihre Bestellung. In Hamburg gilt ab dem Wochenende die sogenannte 2G Regelung. - dpa

Insgesamt sei die zu hohe Zahl der Ungeimpften das «Kernproblem», sagte Tschentscher. Der Senat richte eine «dringende Bitte» an alle Ungeimpften, sich mit den erwiesenermassen wirksamen und sicheren Impfstoffen immunisieren zu lassen. Das senke den Druck auf den seit eineinhalb Jahren stark belasteten Intensivstationen.

Nach eigenen Angaben fürchtet der Senat in diesem Zusammenhang auch eine wachsende Belastung von Hamburger Intensivstation durch die Verlegung von Patienten aus anderen Teilen des Bundesgebiets. Die Lage in den von der vierten Coronawelle besonders betroffenen Ländern sei «dramatisch», sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, es gebe zunehmend entsprechende «sehr konkrete» Anfragen.

Krankenhäuser in schwieriger Lage

Auch Krankenhäuser in den Kommunen, die primär zur Entlastung der Kliniken in den besonders stark betroffenen Gebieten zuständig seien, seien zunehmend in einer schwierigen Lage. Es drohten zunehmend Verlegungen «durch das ganze Bundesgebiet», sagte Leonhard. Es sei dabei «sehr bitter», dass das auch geimpfte Patienten ohne Coronainfektion betreffe, die etwa Spezialbehandlungen bräuchten.

In Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Lagebericht des Robert-Koch-Instituts vom Dienstag bei etwa 165, das ist die viertniedrigste Inzidenz unter allen deutschen Bundesländern. Nur in Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen ist sie geringer. In Sachsen liegt sie bei 759, in Thüringen und Bayern um die 550.

Laut Hamburger Senat liegt die Quote der vollständig Geimpften in der Hansestadt derweil bei 73,1 Prozent. Das ist der dritthöchste Länderwert hinter Bremen und dem Saarland. Auch in Hamburg aber seien die Infektionszahlen «zu hoch», sagte Tschentscher. Auch Fegebank rief alle ungeimpften Hamburger zur Impfung auf. Dies sei auch ein Akt der Solidarität gegenüber denen, die sich nicht impfen lassen könnten. Dies seien nicht zuletzt auch die Kinder.

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