Grossbritannien stimmt Dialog mit Mauritius über Chagos-Inseln zu
Grossbritannien will mit Mauritius über den von der früheren Kolonie beanspruchte Chagos-Archipel verhandeln. Derzeit wird dieser an die USA verpachtet.

Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien will mit Mauritius über den Chagos-Archipel verhandeln.
- Die ehemalige britische Kolonie beansprucht diesen für sich.
- Derzeit werden die Inseln jedoch von der USA für einen Militärstützpunkt gepachtet.
Nach langer Weigerung will die Regierung in London mit Mauritius über ein britisches Überseegebiet, den Chagos-Archipel, verhandeln. Das teilte Aussenminister James Cleverly am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme im Parlament in London mit.
Der Chagos-Archipel wird bereits seit Jahrzehnten von der früheren britischen Kolonie Mauritius beansprucht. Er wurde 1965 von Mauritius abgespalten, drei Jahre vor der Unabhängigkeit des Inselstaates im Indischen Ozean.
Insel an USA verpachtet
Die Hauptinsel des Archipels, Diego Garcia, verpachtet London seit 1966 an die USA, die dort einen Militärstützpunkt unterhalten. Die Einwohner wurden damals zwangsweise umgesiedelt, grösstenteils nach Mauritius. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag und auch die UN-Generalversammlung unterstützen den Anspruch von Mauritius auf den Chagos-Archipel.
Der britische Aussenminister Cleverly teilte nun mit, man habe sich mit der Regierung von Mauritius geeinigt: Jegliche Ergebnisse der Verhandlungen werden den Betrieb einer gemeinsam von Grossbritannien und den USA genutzten Militärbasis sicherstellen.