Die griechische Regierung reagiert auf die immer grösser werdenden Flüchtlingsströme. Rund um die Inseln Lesbos und Samos wird der Schiffsverkehr eingeschränkt.
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Katastrophale Zustände in einem Flüchtlingslager auf Lesbos. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schiffsverkehr um die Inseln Lesbos und Samos wird eingeschränkt.
  • Damit reagiert Griechenland auf die Flüchtlingsströme aus der Türkei.
  • Die Inseln sind überfordert mit der Situation, die Lager sind überfüllt.

Angesichts der in den vergangenen Tagen deutlich gestiegenen Flüchtlingszahlen hat die griechische Regierung Beschränkungen für den Schiffsverkehr rund um die Ägäis-Inseln Lesbos und Samos erlassen.

Massnahme gilt nicht für Handelsschiffe

Mit der Massnahme solle die «illegale Migration über das Meer» bekämpft werden, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Athen mit. Aus Regierungskreisen verlautete, dass seit der von der Türkei verkündeten Öffnung der Grenzen zur Europäischen Union (EU) rund 1700 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln angekommen seien.

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Flüchtlinge am Hafen von Lesbos. - AFP

Die Beschränkungen für den Schiffsverkehr sollen laut Verteidigungsministerium zunächst bis zum 12. März gelten. Ausdrücklich ausgenommen seien Handelsschiffe «mit gültigen maritimen Papieren». Demnach gelten die neuen Regeln vor allem für kleine Schiffe und Boote – mit genau solchen versuchen viele Flüchtlinge, aus der Türkei übers Meer nach Griechenland und damit in die EU zu kommen.

Griechische Inseln überfordert

Wegen der Eskalation des militärischen Konflikts in Nordsyrien hält die Türkei seit vergangenem Samstag Flüchtlinge nicht mehr davon ab, von ihrem Territorium aus in die EU zu gelangen. Die Inseln Lesbos und Samos gehören ebenso wie andere Inseln in der Region zu den Hauptzielen von Flüchtlingen.

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Migranten aus der Türkei kommen in einem Schlauchboot auf der griechischen Insel Lesbos an. Foto: Angelos Tzortzinis/DPA/dpa - dpa-infocom GmbH

Bereits jetzt sitzen auf fünf griechischen Ägäis-Inseln mehr als 38.000 Asylsuchende unter von Hilfsorganisationen als unmenschlich bezeichneten Zuständen in überfüllten Lagern fest. Tatsächlich sind die Lager nur für rund 6200 Menschen ausgelegt.

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