Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo hat dem Nachbarland Burkina Faso vorgeworfen, die russische Söldnergruppe Wagner ins Land eingeladen zu haben.
Ghanas Präsident Akufo-Addo am Dienstag in Washington
Ghanas Präsident Akufo-Addo am Dienstag in Washington - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Militärregierung in Ouagodougou will Äusserungen nicht kommentieren.

Wie auch Mali habe Burkina Faso «einen Vertrag abgeschlossen», dort «Wagnertruppen einzusetzen», sagte Akufo-Addo bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken. Ein burkinischer Regierungssprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, seine Regierung wolle «keine Reaktion» zu den Äusserungen aus Ghana abgeben.

Akufo-Addo geht davon aus, dass eine Bergbaugenehmigung für eine Mine im Süden von Burkina Faso «als eine Art Zahlung für ihre Dienste» erteilt worden sei. Die Söldnertruppe Wagner «an unserer nördlichen Grenze operieren zu haben» sei «besonders besorgniserregend» für sein Land, fügte er hinzu.

Mehrere Länder werfen Malis regierender Militärjunta vor, die Dienste der Kreml-nahen Söldnertruppe Wagner in Anspruch zu nehmen – was Bamako zurückweist. Auch Ouagadougou versucht seit einem Militärputsch Ende September die Beziehungen zu Moskau wieder aufleben zu lassen.

Der Militärputsch, der zweite innerhalb von acht Monaten, brachte Hauptmann Ibrahim Traoré an die Macht und wurde von anti-französischen und pro-russischen Protesten begleitet.

Moskau versucht seit geraumer Zeit in französischsprachigen afrikanischen Ländern auch, die öffentliche Meinung durch Online-Netzwerke zu beeinflussen. Ergebnis ist eine wachsende öffentliche Unterstützung Russlands, während die ehemalige Kolonialmacht Frankreich zunehmend verunglimpft wird.

Burkina Faso befindet sich seit 2015 in einer Spirale de Gewalt, regelmässig kommt es zu bewaffneten Angriffen von dschihadistischen Gruppen, die zum Teil mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenarbeiten.

Die Söldnergruppe Wagner gilt als Russlands «Schattenarmee», ihre Kämpfer sind unter anderem auch in Syrien, in der Ukraine und in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. Den Söldnern werden schwere Verstösse gegen Menschenrechte vorgeworfen, darunter Folter und gezielte Tötungen.

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