Das Verbot der Homo-Ehe könnte künftig in der Verfassung Rumäniens verankert werden. Die Bevölkerung zeigt sich bei dem Thema eher indifferent.
Zwei Frauen küssen sich und halten eine Regenbogen-Fahne während der Gay-Pride-Parade in Bukarest.
Zwei Frauen küssen sich und halten eine Regenbogen-Fahne während der Gay-Pride-Parade in Bukarest. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rumänien stimmt ab, ob das Verbot der Homo-Ehe in der Verfassung verankert werden soll.
  • Bisher zeigen sich die Rumänen mit 11,67 Prozent Beteiligung eher uninteressiert.

Beim zweitägigen Referendum über eine Verschärfung des Verbots der Homo-Ehe in Rumänien zeichnete sich eine äusserst schwache Wahlbeteiligung ab. Bis Sonntagmittag hatten erst 11,67 Prozent der mehr als 18 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben, teilte das Zentrale Wahlbüro in Bukarest mit. Für die Gültigkeit der Volksbefragung ist eine Beteiligung von 30 Prozent notwendig. Die Wahllokale schliessen am Sonntag um 20.00 Uhr. Erste Ergebnisse werden in der Nacht zum Montag erwartet.

Die Rumänen waren aufgerufen, darüber abzustimmen, ob das bereits bestehende Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung verankert wird. Derzeit definiert Rumäniens Verfassung die Ehe geschlechtsneutral als Bund zwischen «Ehegatten». Die Initiatoren der Volksbefragung wollen erreichen, dass der Begriff «Ehegatten» im Grundgesetz durch «Mann und Frau» ersetzt wird.

Die religiös motivierte Bewegung «Koalition für die Familie» hatte für die Verfassungsänderung fast drei Millionen Unterschriften gesammelt. Sie hat Anhänger in allen politischen Lagern. Kritiker warfen der Regierung vor, mit diesem Referendum vom Streit um geplante Strafrechtsänderungen ablenken zu wollen, die korruptionsverdächtigen Politikern zugutekommen würden.

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