Die Klimakatastrophe ist real. Deshalb fordern die Wissenschaftsakademien der G7 rasches Handeln – es gibt einiges zu tun.
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Die Klimakrise ist eine der grössten globalen Herausforderungen. Manish Swarup/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wissenschaftsakademien der G7 fordern mehr Tempo beim Klimaschutz.
  • Um 2050 die Klimaneutralität zu erreichen, sei Dekarbonisierung in vielen Sektoren nötig.
  • Ausserdem fordern die Forscher eine stärkere Gesundheits- und Pandemie-Vorsorge.

Vor dem Gipfeltreffen der G7 drängen die Wissenschaftsakademien auf ein höheres Tempo bei Energiewende und Klimaschutz. Zudem fordern sie Verbesserungen bei der Pandemie- und Gesundheitsvorsorge.

Es seinen dringend internationale Massnahmen der G7 für die notwendige und umfassende Dekarbonisierung erforderlich. Das hiess es von der federführenden deutschen Leopoldina in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Diese wurden im Rahmen des Science7 Dialogue Forum 2022 in Berlin der deutschen Bundesregierung überreicht.

«Mit unseren Empfehlungen adressieren wir zentrale Gipfelthemen, für die es umgehend internationale Massnahmen braucht.» Das sagte Leopoldina-Präsident Gerald Haug bei der Übergabe der insgesamt vier Stellungnahmen an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD). Diese «greifen ineinander und betrachten jeweils das Gesamtsystem Erde», erläuterte Haug den systemischen Ansatz der Stellungnahmen.

G7 soll Vorreiterrolle einnehmen

«Der G7-Gipfel muss starke Impulse für den Klimaschutz, die Energiewende und die Verbesserung der globalen Pandemie- und Gesundheitsvorsorge setzen.» Das forderten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie drängten auch auf mehr Anstrengungen für den Schutz der Ozeane und der Polargebiete. Koordinierte Schutzmassnahmen der G7 seien hier umgehend erforderlich.

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In Elmau findet der nächste Gipfel der G7 statt. - Keystone

«In der Antarktis und in Grönland hat sich der Eisverlust stark beschleunigt, in der Arktis taut Permafrost. Der Ozean versauert und erwärmt sich, der Meeresspiegel steigt», stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest. Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen forderten sie eine massive Verringerung der Treibhausgasemissionen.

Dekarbonisierung ist notwendig für Klimaneutralität

Um spätestens 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sei eine Dekarbonisierung von Stromerzeugung, Gebäudeheizung, Verkehr, Transport, Industrie und Landwirtschaft notwendig. Für eine gerechte Energiewende seien die Einführung eines internationalen Handelssystems für erneuerbare Energien sowie eine globale CO2-Bepreisung erforderlich.

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Ein grosses Thema beim Klimaschutz: Landwirtschaft – konkreter Nutztierhaltung. Diese alleine ist laut Agroscope, dem Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung, für rund 13 Prozent aller in der Schweiz ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich. - Keystone

Im Gesundheitsbereich fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine bessere globale Pandemie-Vorsorge sowie die Umsetzung des One-Health-Ansatzes. Dieser verknüpft die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Umwelt eng miteinander.

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