Französische Regierung rechnet mit höheren Schulden

AFP
AFP

Frankreich,

Frankreich will wegen seiner Zugeständnisse im kommenden Jahr die Stabilitätsgrenze von drei Prozent Neuverschuldung der Wirtschaftsleistung überschreiten.

Demonstranten der «Gelbwesten» schwenken französische Fahnen während einer Demonstration.
In Frankreich protestieren die «Gelbwesten» noch immer gegen die Regierung. (Archiv) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich rechnet 2019 mit einer höheren Neuverschuldung.
  • Grund dafür sind Emmanuel Macrons Zugeständnisse an die anhaltenden «Gelbwesten»-Proteste.

Wegen der jüngsten Zugeständnisse an die Protestbewegung der «Gelbwesten» rechnet die französische Regierung im kommenden Jahr mit einer höheren Neuverschuldung. Das Haushaltsdefizit werde auf 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, sagte Premierminister Edouard Philippe der Zeitung «Les Echos» in einem am Sonntagabend online erschienenen Artikel. Damit dürfte Frankreich die Maastricht-Stabilitätsgrenze von drei Prozent überschreiten. Zuletzt hatte die Regierung mit einer Neuverschuldung von 2,8 Prozent geplant.

Laut Philippe schlagen die von Präsident Emmanuel Macron angekündigten Massnahmen mit zusätzlich rund zehn Milliarden Euro (11,3 Milliarden Franken) zu Buche. Macron hatte am Montag vergangener Woche als Reaktion auf die wochenlangen und gewalttätigen Proteste eine Reihe von Zugeständnissen gemacht – neben der Erhöhung des Mindestlohns unter anderem auch steuerfreie Jahresendzahlungen.

Trotz der ausserplanmässig steigenden Neuverschuldung wolle Frankreich «ein Maximum unserer Zusagen» einhalten, sagte Philippe. Er kündigte an, etwa durch eine Begrenzung der Steuersenkungen für Unternehmen und durch Kürzungen an anderen Stellen vier Milliarden Euro (4,5 Milliarden Franken) einsparen zu wollen. Damit könne die Neuverschuldung im Jahr 2019 auf rund zehn Milliarden Euro begrenzt werden.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte bei einer Pressekonferenz.
Nau erklärt
Emmanuel Macron, Präsident Frankreich.
1 Interaktionen
Gelbwesten-Zusagen

MEHR IN POLITIK

Hässig Rüegsegger Service Citoyen
47 Interaktionen
Service Citoyen
Robin Rieser
4 Interaktionen
Wechsel
Russland Dmitri Medwedew
19 Interaktionen
Neue Sanktionen

MEHR AUS FRANKREICH

Brigitte Bardot
1 Interaktionen
Falschmeldung
Laurence des Cars
4 Interaktionen
Frankreich
totalenergies
2 Interaktionen
Irreführend
Mikroplastik
1 Interaktionen
Mikroplastik