Frankreich will Truppeneinsatz in Sahelzone «sehr wahrscheinlich» reduzieren
Frankreich wird seinen Truppeneinsatz in der Sahelzone nach Regierungsangaben «sehr wahrscheinlich» reduzieren.

Das Wichtigste in Kürze
- Verteidigungsministerin Parly: Entscheidung bei Gipfel im Februar.
Verteidigungsministerin Florence Parly begründete dies in einem Interview der Zeitung «Le Parisien» (Montagsausgabe) mit «wichtigen militärischen Erfolgen» der französischen Anti-Terror-Mission Barkhane im vergangenen Jahr. Die Mission war im vergangenen Jahr um 600 auf 5100 Soldaten aufgestockt worden.
Über die künftige Truppenstärke von Barkhane solle bei einem für Februar in N'djamena, der Hauptstadt des Tschad, geplanten Gipfeltreffen Frankreichs mit den sogenannten G5-Sahelstaaten entschieden werden, kündigte Parly an. Als Erfolg der Mission nannte sie, dass mehrere Führungsmitglieder extremistischer Organisationen ausgeschaltet und die Logistik-Ketten dieser Gruppen attackiert worden seien.
Im Juni hatten französische Soldaten in Mali den Anführer der Dschihadistenmiliz Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi), Abdelmalek Droukdal, getötet. Im November tötete die französische Armee in Mali den international gesuchten Dschihadisten Bah Ag Moussa.
In den vergangenen Tagen waren bei zwei Anschlägen in Mali insgesamt fünf französische Soldaten getötet worden. Seit Beginn des französischen Militäreinsatzes in Mali im Jahr 2013 wurden damit 50 Soldaten getötet. Ziel des Einsatzes ist es, den westafrikanischen Krisenstaat zu stabilisieren und das Vordringen islamistischer Milizen zu verhindern. Deutschland beteiligt sich in Mali an der UN-Stabilisierungsmission Minusma sowie an der Europäischen Trainingsmission (EUTM).
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von grosser Instabilität geprägt. Die oftmals dschihadistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder der Sahelzone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten fliehen.