Frankreich: Expräsident Hollande tritt bei Neuwahlen an
Der ehemalige französische Staatspräsident François Hollande will sich bei den Neuwahlen Ende Juni als Kandidat aufstellen lassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Expräsident Francois Hollande wird bei den Neuwahlen in Frankreich kandidieren.
- Nach den Wahlerfolgen der RN bei der Europawahl hatte Macron Neuwahlen ausgerufen.
- Die Wahlen finden in zwei Runden am 30. Juni und 7. Juli statt.
Frankreichs ehemaliger Präsident François Hollande (69) will sich bei den auf Ende Juni angesetzten Neuwahlen als Präsidentschaftskandidat aufstellen lassen. Das kündigte Hollande am Samstag an.
Diese Entscheidung habe er getroffen, weil die Lage im Land ernst sei, «mehr als sie es je gewesen ist», so Hollande. Das frühere Staatsoberhaupt bezieht sich damit auf den Aufstieg der extremen Rechten in Frankreich. «Noch nie war die extreme Rechte so nah an der Macht. In unserem Land herrscht politische Verwirrung», so der Sozialist. Hollande war von 2012 bis 2017 französischer Staatschef.
Dans ces moments de gravité, dans ces instants où il y a des doutes, des peurs, où beaucoup se sentent perdus, il faut qu’il y ait une direction. Au second tour, le désistement républicain doit s’appliquer.
— François Hollande (@fhollande) June 15, 2024
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Die Sozialisten, Frankreichs Linkspartei sowie Grüne und Kommunisten hatten am Freitag ein gemeinsames Antreten als Bündnis bei der Parlamentswahl angekündigt, ohne zunächst einen Spitzenkandidaten für den Fall des Siegs zu benennen. Auch nach dem Ende seiner Zeit als Präsident ist Hollande in Frankreichs politischem Leben präsent geblieben.
Bei den Europawahlen am vergangenen Wochenende hatte die rechtsnationalistische Partei Rassemblement National (RN) rund 31,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Daraufhin hatte Frankreichs amtierender Präsident Emmanuel Macron das Parlament aufgelöst und Neuwahlen zur Nationalversammlung ausgerufen . Diese sollen in zwei Runden am 30. Juni und 7. Juli stattfinden.