Nasrin Sotudeh sitzt bereits zwei Jahre im Gefängnis. Die Europäische Filmakademie und die Berlinale fordern die Freilassung der iranischen Menschenrechtlerin.
Mansoureh Shojaee
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender (M) trafen sich am 8. September 2020 im Schloss Bellevue mit Mansoureh Shojaee (l), einer iranischen Frauenrechtlerin und Vertrauten der iranischen Rechtsanwältin Nasrin Sotudeh. - Bernd von Jutrczenka/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen wird in einer Online-Kampagne die Freilassung von Nasrin Sotudeh gefordert.
  • Die iranische Menschenrechtlerin sitzt seit 2018 in einem iranischen Gefängnis.
  • Auch die Europäische Filmakademie und die Berlinale fordern eine sofortige Freilassung.

Die Europäische Filmakademie und die Berlinale fordern die Freilassung der iranischen Menschenrechtlerin Nasrin Sotudeh.

Im Film «Taxi Teheran» sprach sie offen über ihr Engagement für politische Gefangene. Mit ihrer Art habe sie das Publikum verzaubert, teilten die Filminstitutionen am Freitag in Berlin mit. Der Film von Jafar Panahi hatte bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin 2015 den Goldenen Bären gewonnen.

Seit Wochen im Hungerstreik

Die inhaftierte Bürgerrechtlerin ist seit mehreren Wochen im Hungerstreik. Sie protestiert damit gegen die Haftbedingungen der politischen Gefangenen während der Corona-Pandemie. Im Iran ist eine Online-Kampagne zur sofortigen Freilassung Sotudehs angelaufen. Die Aktion trägt den Hashtag #freenasrin («Lasst Nasrin frei»).

Nasrin Sotudeh
Nasrin Sotudeh im Jahr 2013. - AFP/Archiv

Iranischen Medienberichten zufolge war sie 2018 wegen «staatsfeindlicher Propaganda» zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ihr Mann behauptet aber: Das Revolutionsgericht habe sie zu einer Haftstrafe von 33 Jahren und sechs Monaten sowie zu 148 Peitschenhieben verurteilt. Später war auch von 38 Jahren die Rede.

«Ihr Zustand ist kritisch und sie muss sofort entlassen werden, um medizinisch versorgt werden zu können». Dies fordern die Filmakademie und die Berlinale. Film- und Kulturinstitutionen auf der ganzen Welt sollten sich anschliessen und eine PEN-Petition unterzeichnen.

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