EU-Beamte an griechischer Grenze zur Türkei stationiert
Um Griechenland im Umgang mit dem Flüchtlingsandrang an der Grenze zur Türkei zu helfen, hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex dort eine Überwachungsaktion gestartet.

Das Wichtigste in Kürze
- Frontex schickt hundert Grenzschutzbeamte für Überwachungsaktion nach Griechenland.
Hundert Frontex-Grenzschutzbeamte aus 22 EU-Mitgliedstaaten seien am Grenzübergang Kastanies stationiert worden, hiess es am Freitag aus griechischen Regierungskreisen. Die EU-Beamten hätten bereits mit Patrouillen nahe des Grenzzauns und «entlang von Strassen in der Region» begonnen.
Die Präsenz von hundert Beamten aus ganz Europa unterstreiche, «dass der Schutz der europäischen Bereiche von Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit eine gemeinsame Verantwortung aller Mitgliedstaaten und von Frontex ist», hatte Frontex-Chef Fabrice Leggeri am Donnerstag in Orestiada nahe dem griechisch-türkischen Grenzübergang erklärt.
Griechenland hatte die in Warschau ansässige EU-Grenzschutzagentur zuvor um Hilfe bei der Bewältigung des Flüchtlingsandrangs gebeten. Frontex hat überdies bereits mehr als 500 Beamte sowie Ausrüstung auf fünf nahe der Türkei gelegenen griechischen Inseln stationiert.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte die Grenzen seines Landes zur EU Ende Februar für geöffnet erklärt. In der Hoffnung, in die EU zu gelangen, harren sie seit zwei Wochen am Grenzübergang Kastanies aus. Seither gab es wiederholt Zusammenstösse mit der griechischen Polizei, die verhindern will, dass die Flüchtlinge über die Grenze kommen.
Die Lage erinnert an die Flüchtlingskrise vor fünf Jahren, als rund eine Million Asylsuchende, die meisten davon aus Syrien, in die EU kamen. 2016 schloss die EU ein Flüchtlingsabkommen mit der Türkei.