Wegen eines angeblich geplanten Waffenverkaufs der USA an Israel hat Recep Tayyip Erdogan US-Präsident Joe Biden scharf kritisiert.
Virtueller internationaler Klima-Gipfel
HANDOUT - 22.04.2021, Türkei, Ankara: Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, nimmt an der Eröffnungssitzung des virtuellen Klima-Gipfel teil, zu dem US-Präsident Biden dutzende Staats- und Regierungschefs eingeladen hat. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Medienbericht hat die Biden-Regierung einen Waffenverkauf an Israel genehmigt.
  • Der «Boden Palästinas» werde mit «Gräuel, Schmerz und Blut gewaschen, sagte Erdogan.
  • Auch «verfluche» er den österreichischen Staat wegen des Hissens der israelischen Flagge.

Vor dem Hintergrund der Eskalation des Nahost-Konfliktes hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan US-Präsident Joe Biden scharf kritisiert. «Mit Ihren blutigen Händen schreiben Sie leider Geschichte. Sie haben uns dazu gezwungen, das zu sagen», sagte Erdogan am Montagabend und bezog sich auf einen angeblich geplanten Waffenverkauf der USA an Israel.

Die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, die Biden-Regierung habe kürzlich einen potenziellen Waffenverkauf im Umfang von 735 Millionen US-Dollar genehmigt. Offizielle Angaben gab es dazu zunächst nicht. Der «Boden Palästinas» werde mit «Gräuel, Schmerz und Blut gewaschen. Und Sie unterstützen das», sagte Erdogan.

US-Präsident Biden
13.05.2021, USA, Washington: Joe Biden, US-Präsident, spricht über aktualisierte Richtlinien für Maskenmandate, während Kamala Harris, US-Vizepräsidentin, im Rosengarten des Weissen Hauses zuhört. - dpa

Trotz internationaler Bemühungen um eine Waffenruhe dauert der Konflikt in Nahost an. Vielerorts waren zuletzt Forderungen laut geworden, dass sich Bidens Regierung stärker um eine Beilegung des Konflikts bemühen sollte. Internationalen Rufen nach einer Waffenruhe hat sich die US-Regierung bislang nicht explizit angeschlossen.

Erdogan: «Ich verfluche den österreichischen Staat»

An Österreich gewandt verurteilte Erdogan auch das Hissen der israelischen Flagge auf Gebäuden der Regierung in Wien. «Ich verfluche den österreichischen Staat», so Erdogan. «Der österreichische Staat versucht wohl die Rechnung für die Juden, die es einem Genozid unterzogen hat, den Muslimen auszustellen.» Als Zeichen der Solidarität mit Israel im Gaza-Konflikt wehte am Freitag eine Flagge mit dem Davidstern auf dem Kanzleramt und dem Aussenministerium.

Erdogan sprach sich für eine «neue Regulierung Jerusalems» aus. Die Stadt müsse «von einer Kommission geführt» werden, die aus Vertretern von Judentum, Christentum und Islam bestehen solle.

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