Im Südsudan haben Präsident Salva Kiir und sein langjähriger Rivale Riek Machar sich nach monatelangen Verhandlungen über die Aufteilung der Macht über die Regionen des Landes geeinigt.
Südsudans Präsident Salva Kiir (r.) und Vizepräsident Riek Machar
Südsudans Präsident Salva Kiir (r.) und Vizepräsident Riek Machar - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Kiir und Ex-Rivale Machar überwinden Hürde für Einheitsregierung .

Durch die Vereinbarung erhalte das Friedensabkommen von 2018 «neue Schwungkraft», erklärte Präsidialamtsminister Nhial Deng Nhial am Mittwoch in Juba.

Die Verteilung der Kontrolle über die zehn Bundesstaaten des Landes galt als die grösste Hürde für die gemeinsame Arbeit der im März zwischen Kiir und dem früheren Rebellenführer Machar gebildeten Einheitsregierung. Machar hat darin das Amt des Vizepräsidenten inne.

Die jetzt erzielte Vereinbarung sieht nach Angaben Nhials vor, dass Kiir sechs Bundesstaaten kontrollieren wird. Dazu gehören der ölreiche Staat Unity sowie Central Equatoria, in dem die Hauptstadt Juba liegt.

Das Machar-Lager soll in drei Bundesstaaten regieren. Dazu zählt der Bundesstaat Upper Nile (Oberer Nil), welcher die grösste ölproduzierende Region des Landes ist. Ein dritter Unterzeichner des Friedensabkommens, die Südsudanesische Oppositionsallianz (SSOA), soll im Bundesstaat Jonglei herrschen.

Kiir und Machar hatten sich einen jahrelangen blutigen Machtkampf geliefert. Das Friedensabkommen von 2018 und die gemeinsame Regierungsbildung in diesem Jahr kamen dann unter starkem internationalem Druck zustande. Die Aufteilung der Kontrolle vor allem über die Regionen mit Ölvorkommen war dann monatelang noch ein zentraler Streitpunkt zwischen dem Präsidenten und Vizepräsidenten.

Der Südsudan hatte im Sommer 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begann dann der bewaffnete Konflikt zwischen Anhängern Kiirs und Machars. Im Verlauf des Bürgerkriegs wurden mehr als 380.000 Menschen getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Auch in diesem Jahr kam es weiterhin zu Gewalttaten zwischen politischen Lagern im Land. Dabei wurden nach UN-Angaben im ersten Quartal 658 Menschen getötet und 452 weitere verletzt.

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