«Dummheit»: Jetzt spottet Putins Unterhändler über Merz
In einem eigentlich vertraulichen Telefonat warnte Friedrich Merz die Ukraine vor den USA. Der russische Chef-Unterhändler nimmt das zum Anlass für Spott.

Das Wichtigste in Kürze
- Putins Chef-Unterhändler Kirill Dmitrijew spottet auf X über Friedrich Merz.
- Der deutsche Bundeskanzler hatte zuvor die Ukraine vor «Spielchen» der USA gewarnt.
- Unterhändler Dmitrijew behauptet, Deutschland selbst sei gar nicht im Spiel.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz warnte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem vertraulichen Telefonat zuletzt vor den USA. «Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns», sagte Merz laut «Spiegel».
An dem Telefonat, in dem es um die Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg ging, waren auch andere europäische Spitzenpolitiker beteiligt.
«Sie sind nicht einmal im Spiel»
Nach der Veröffentlichung des Zitats machen Merz' Worte auch in Russland die Runde.
Inmitten der Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine reagiert nun ein einflussreicher Russe: Kirill Dmitrijew. Er ist der Chef-Unterhändler von Kreml-Chef Wladimir Putin – und hat für Merz nur Spott übrig.
«Lieber Merz, Sie sind nicht einmal im Spiel. Sie haben sich durch Kriegstreiberei, die Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, den Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit selbst disqualifiziert», schreibt Dmitrijew auf X.

Dmitrijew ist an den Gesprächen des Kremls mit den USA direkt beteiligt. Der Russe setzt gegenüber Donald Trumps Seite vor allem auf wirtschaftliche Anreize.
Am Dienstag war der 50-Jährige am fünfstündigen Gespräch im Kreml beteiligt, an dem neben Putin auch die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner teilnahmen. Bei letzterem handelt es sich um Donald Trumps Schwiegersohn.
Russland will ukrainische Gebiete nicht hergeben
Das Gespräch endete ohne Kompromisse. Witkoff hatte bei seinem sechsten Treffen mit Putin den Stand der US-Überlegungen für einen Frieden erläutert.
Auch Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte nach dem fünfstündigen Treffen, es sei noch kein Kompromiss gefunden worden.
«Einige der amerikanischen Vorschläge scheinen mehr oder weniger annehmbar, aber man muss über sie beraten», sagte Uschakow Tass zufolge. Andere Formulierungen seien für Moskau nicht annehmbar.

Ein Knackpunkt scheint demnach die verlangte Abtretung ukrainischer Gebiete zu sein. Putin fordert den ganzen Donbass, obwohl seine Armee nicht alle Teile des Gebiets kontrolliert. Kiew lehnt die Preisgabe ab.
Als diplomatischen Punktgewinn verbucht der Kreml, dass Witkoff und Kushner nach dem Treffen im Kreml nicht mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprachen, sondern zu Trump in die USA flogen.
«Sie haben uns versprochen, nach Hause nach Washington zurückzukehren», sagte Uschakow. Moskau legt grossen Wert auf den direkten Kontakt mit den USA; die Ukraine wird nicht als Gesprächspartner anerkannt.
















