Ein 38-Jähriger aus dem Umfeld des früheren IS-Chefanwerbers Abu Walaa ist am Montag vom Oberlandesgericht (OLG) im niedersächsischen Celle wegen Unterstützung der Dschihadistenmiliz zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
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Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 38-Jähriger aus Niedersachsen half nach Syrien ausgereistem Bruder.
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Die Richter sahen es nach Angaben des Gerichts als erwiesen an, dass der Mann seinen zum IS nach Syrien ausgereisten Bruder in den Jahren 2015 bis 2017 finanziell und logistisch unterstützt hatte.

Laut Urteil übermittelte er seinem Bruder aus Deutschland unter anderem 17.000 Euro und organisierte die Ausreise von dessen Ehefrau sowie dessen Kindern nach Syrien. Der Angeklagte und sein nach Syrien ausgereister Bruder waren früher Mitglieder des inzwischen verbotenen Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim (DIK) um den Prediger Abu Walaa, der früher einer der zentralen Knotenpunkte der radikalislamischen Szene in Deutschland war.

Der unter seinem Szenenamen Abu Walaa bekanntgewordene Prediger Ahmad Abdulaziz Abdullah A. wurde im Februar vom OLG in Celle wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Terrororganisation nach mehrjährigem Prozess zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Senats hatte er früher als quasi offizieller Vertreter des IS in Deutschland agiert und eine zentrale Rolle bei der Rekrutierung neuer Kämpfer gespielt.

Laut Gericht bestritt der Angeklagte während des Verfahrens, von einer IS-Mitgliedschaft seines Bruders gewusst zu haben. Nach seinen Angaben ging er vielmehr davon aus, dass sich sein Bruder für die Zivilbevölkerung in dem Bürgerkriegsland einsetzte. Dies hielten die Richter nach der Beweisaufnahme aber für widerlegt.

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