Chamenei bezeichnet US-Sanktionen gegen den Iran als gescheitert
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat die von den USA gegen die Islamische Republik verhängten Sanktionen für gescheitert erklärt.

Das Wichtigste in Kürze
- Geistliches Oberhaupt weist Forderungen nach neuen Gesprächen mit den USA zurück.
Stattdessen hätten die Strafmassnahmen die nationale Eigenständigkeit des Landes gestärkt, sagte Chamenei am Freitag in einer Fernsehansprache. Er fügte hinzu, dass sein Land keine Gespräche mit den USA führen werde, weil davon nur US-Präsident Donald Trump profitieren würde.
Die US-Sanktionen gegen den Iran seien ohne Zweifel ein krimineller Akt, aus denen das Land aber einen Ausweg gefunden habe, sagte Chamenei. «Der kluge Iraner hat aus diesem Angriff und der Feindseligkeit das Beste gemacht und davon profitiert. Die Sanktionen wurden genutzt, um die nationale Eigenständigkeit zu stärken.» Selbst westliche Politikexperten hätten eingestanden, dass Trumps Politik des «maximalen Drucks» nicht funktioniert habe, sagte Chamenei.
Trump hatte im Mai 2018 das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt, danach liess er massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft setzen. Trump verlangt eine weit umfassendere Vereinbarung mit Teheran, die etwa auch das iranische Raketenprogramm einbeziehen soll. Seine Politik des «maximalen Drucks» soll Teheran dazu bringen, über ein solches Abkommen zu verhandeln.
Durch die Sanktionen verlor der Iran den Zugang zu internationalen Bankensystemen, ausserdem brachen der Islamischen Republik Länder wie China als Abnehmer iranischer Öl-Exporte weg.
Nach Angaben von Chamenei hat sich der Iran deshalb auf den Export anderer Produkte konzentriert. Dadurch sei die Wirtschaft des Landes nun «natürlich weniger abhängig» von dem Öl, sagte der Ayatollah.
In der Fernsehansprache bezeichnete der 81-Jährige den sieben Jahre jüngeren Trump als «alten Mann». Forderungen nach neuen Gesprächen mit den USA wies Chamenei zurück. Mit solchen Gesprächen wolle Trump nur Punkte bei den heimischen Wählern für die anstehende US-Präsidentschaftswahl sammeln.