Bundesregierung nimmt Steinmeier gegen Kritik aus Ukraine in Schutz
Der ukrainische Botschafter hat den Bundespräsidenten für seine zu grosse Nähe zu Russland kritisiert. Das weist die Bundesregierung nun entschieden zurück.

Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Botschafter hat den Bundespräsidenten heftig kritisiert.
- Letzterem wurde vorgeworfen, eine zu grosse Nähe zu Russland zu pflegen.
- Die Bundesregierung hat die Kritik an Frank-Walter Steinmeier zurückgewiesen.
Die Bundesregierung hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegen Kritik des ukrainischen Botschafters in Schutz genommen. «Die Kritik am Bundespräsidenten weisen wir zurück», sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. Dies gelte «bei allem Verständnis für die Ausnahmesituation, in der sich die Ukraine in diesem entsetzlichen Krieg befindet».
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hatte Steinmeier eine zu grosse Nähe zu Russland vorgeworfen. «Für Steinmeier war und bleibt das Verhältnis zu Russland etwas Fundamentales, ja heiliges, egal was geschieht, auch der Angriffskrieg spielt da keine grosse Rolle», hatte Melnyk dem «Tagesspiegel» vom Sonntag gesagt.
Deutschland habe weiterhin zu viele Eigeninteressen gegenüber Russland, etwa in Bezug auf Gas, Öl und Kohle, sagte der Botschafter. Schuld daran sei auch Steinmeiers Agieren als Kanzleramtschefs und später als Aussenminister. «Steinmeier hat seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft. Darin sind viele Leute verwickelt, die jetzt in der Ampel das Sagen haben.»