Der neue Justizminister Sérgio Moro hat ein härteres Vorgehen gegen Korruption angekündigt. Brasilien soll dabei kein sicherer Hafen für Kriminelle mehr sein.
Sérgio Moro bei einer Ansprache.
Auf Sérgio Moro ruhen grosse Hoffnungen. Der ehemalige Untersuchungsrichter hat sich einen Namen als knallharter Jurist gemacht. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue Justizminister Sérgio Moro hat der Korruption in Brasilien den Kampf angesagt.
  • Brasilien ist in den vergangenen Jahren von Korruptionsskandalen erschüttert worden.

Der neue brasilianische Justizminister Sérgio Moro hat bei seinem Amtsantritt einen entschlossenen Kampf gegen die Korruption in Lateinamerikas grösster Volkswirtschaft angekündigt. «Brasilien wird kein sicherer Hafen für Kriminelle mehr sein», sagte er heute Mittwoch. Neben der Strafverfolgung korrupter Beamter und Unternehmer sei auch ein Abbau der Anreize und Möglichkeiten für Bestechung notwendig, sagte er laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1.

Brasilien war in den vergangenen Jahren von dem Korruptionsskandal «Lava Jato» (Autowäscherei) rund um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras erschüttert worden. Allein der Baukonzern Odebrecht hat eingeräumt, über 785 Millionen US-Dollar (etwa 776 Millionen Franken) Bestechungsgelder gezahlt zu haben, um für Grossprojekte in ganz Lateinamerika verpflichtet zu werden. In Brasilien wird gegen Dutzende Politiker, Funktionäre und Unternehmer ermittelt. Die Empörung über die weit verbreitete Korruption hat massgeblich zum Wahlsieg des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro beigetragen.

Auf Sérgio Moro ruhen nun grosse Hoffnungen. Der ehemalige Untersuchungsrichter hat sich einen Namen als knallharter Jurist gemacht. Er trieb die Ermittlungen zu «Lava Jato» massgeblich voran und brachte den Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva wegen Bestechlichkeit hinter Gitter. Seine Kritiker werfen ihm allerdings politische Hintergedanken vor und bemängeln, dass er vornehmlich gegen linke Politiker ermittelt hat.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Lula da Silva