Brasiliens Ex-Präsident Lula deutet nur eine mögliche Amtszeit an
Der ehemalige brasilianische Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva hat angedeutet, im Falle seines Sieges bei der Präsidentenwahl in Brasilien im Oktober nur eine Amtszeit anzustreben. «Ich habe nur noch eine Chance. Vier Jahre. Und ich werde sie nutzen», sagte Lula in einem Interview dem Sender «Rádio Metropole» aus dem Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens am Freitag. «Bolsonaro, Du hattest Deine Chance und hast sie vertan.» Nun sei die Gelegenheit, eine neue Politik zu machen, mit Liebe und Zuneigung. «2026, wenn ich das Amt übergebe, wird es ein neues Brasilien sein. Fröhlicher, reicher und mit einem ernährten Volk.»
Das Wichtigste in Kürze
- Lula hatte im Mai, ein knappes halbes Jahr vor der Präsidentenwahl im grössten Land Lateinamerikas, seine Kandidatur angekündigt.
Er bewirbt sich um die Nominierung seiner Arbeiterpartei (PT) für die Wahl am 2. Oktober. Der 76-Jährige regierte Brasilien von 2003 bis 2011. Mit Sozialprogrammen holte er Millionen Menschen aus der Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings blühte unter seiner Präsidentschaft auch die Korruption.
Im Jahr 2018 wurde er selbst wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren und einem Monat Haft verurteilt. Deshalb konnte der populäre linke Politiker nicht an der Präsidentenwahl 2018 teilnehmen, der rechtspopulistische Jair Bolsonaro gewann.
Ein Richter am Obersten Gerichtshof in Brasília hob die Verurteilungen Lulas im März vergangenen Jahres auf, womit dieser seine politischen Rechte zurückbekam. Bald darauf kehrte er auch auf die politische Bühne zurück. In jüngsten Umfragen liegt Lula vor Bolsonaro, der sich eine weitere Amtszeit sichern will.
