Ab Mitte 2022 möchte der Pharma-Konzern Biontech mit dem Bau einer mRNA-Impfstoff-Produktionsstätte in Afrika beginnen.
Biontech
Das Logo der Firma Biontech am Produktionsstandort in Marburg. - Boris Roessler/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Biontech plant eine mRNA-Impfstoff-Produktionsstätte in Afrika zu bauen.
  • Die Bauarbeiten werden laut dem Pharma-Konzern Mitte 2022 starten.
  • Das Werk soll zunächst rund 50 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen pro Jahr fertigen.
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Das Pharmaunternehmen Biontech will Mitte kommenden Jahres mit dem Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Afrika beginnen.

Zunächst sei eine Fertigungsstrasse mit einer Kapazität für etwa 50 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen pro Jahr geplant. Dies gab das Unternehmen am Dienstag in Mainz bekannt. Es wurde eine Absichtserklärung mit der ruandischen Regierung und dem Institut Pasteur de Dakar im Senegal unterzeichnet. Einen genauen Standort für die Produktionsstätte nannte Biontech noch nicht.

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Der Impfstoff gegen das Coronavirus von Biontech. - DPA

Nach und nach sollen demnach die Produktionskapazitäten erweitert werden. Auch sollen «weitere Fertigungsstrassen sowie Produktionsstätten zum Netzwerk auf dem Kontinent hinzugefügt werden». Dies werde künftig die Herstellung von hunderten Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen ermöglichen.

Auch Malaria- und Tuberkulose-Impfstoffe geplant

Bereits im August hatte der Mainzer Impfstoffhersteller erklärt: Er werde den Aufbau «nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten für Impfstoffe» in Ruanda und Senegal evaluieren. Dabei soll es nicht nur um Corona-Impfstoffe, sondern auch um mRNA-basierte Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe gehen.

Tuberkulose
Eine Röntgenaufnahme eines an Tuberkulose erkrankten Patienten. - dpa-infocom GmbH

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin erklärte am Dienstag: «Wir werden gemeinsam daran arbeiten, ein regionales Produktionsnetzwerk aufzubauen. Dies, um den Zugang zu in Afrika produzierten Impfstoffen für Afrika zu unterstützen.» Ziel sei es, Impfstoffe in der Afrikanischen Union zu entwickeln. Auch sollen nachhaltige Impfstoffproduktionskapazitäten aufgebaut werden, um die medizinische Versorgung in Afrika zu verbessern.

Produktionsanlage zunächst von Biontech personell besetzt

Die geplante Produktionsanlage soll zunächst von Biontech betrieben und personell besetzt werden. Dies, um eine «sichere und zügige Aufnahme» der Produktion von Corona-Impfstoffen zu unterstützen. Langfristig sollen die Produktionskapazitäten und das Knowhow an örtliche Partner abgegeben werden.

Matshidiso Moeti, Regionaldirektor für Afrika bei der Weltgesundheitsorganisation, erklärte: «Hochmoderne Einrichtungen wie diese werden für Afrika lebensrettend und entscheidend sein. Sie könnten dazu führen, dass Millionen von hochmodernen Impfstoffen für Afrikaner von Afrikanern in Afrika hergestellt werden.»

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