Es wurde gerungen um mehrere hundert Milliarden Dollar: Jetzt verkündet Biden eine Einigung zum gigantischen Infrastrukturpaket.
US-Präsident Biden (Mitte)
US-Präsident Biden (Mitte) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden verkündet eine Einigung bezüglich des Infrastrukturpakets für die USA.
  • Dank der Investition mehrerer hundert Milliarden würden Millionen Jobs geschaffen.

Im Ringen um ein hunderte Milliarden Dollar schweres Infrastrukturpaket hat US-Präsident Joe Biden eine Einigung verkündet.

«Wir haben einen Deal», sagte Biden am Donnerstag nach einem Treffen mit einer Gruppe von Senatoren seiner Demokraten und der oppositionellen Republikaner im Weissen Haus. Das Infrastrukturpaket werde «Millionen amerikanischer Jobs» schaffen.

Eine Gruppe von jeweils fünf Senatoren der Demokraten und Republikaner hatte zuletzt im monatelangen Streit um massive Investitionen in die Infrastruktur einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Er hat nach Angaben des Weissen Hauses einen Gesamtumfang von 973 Milliarden Dollar (893 Milliarden Franken) über fünf Jahre und 1,2 Billionen Dollar über acht Jahre. Bei 579 Milliarden Dollar handelt es sich um neue Finanzmittel.

Biden eigentlich zwei Billionen

Biden hatte ursprünglich ein mehr als zwei Billionen Dollar schweres Infrastrukturpaket vorgelegt. Das stiess bei den Republikanern aber auf massiven Widerstand – zumal Bidens Vorschläge weit über klassische Infrastrukturprojekte wie Strassen, Brücken und Häfen hinausgingen. Biden strebte auch massive Investitionen in Forschung und erneuerbare Energien an und will die Altenpflege und Kinderbetreuung ausbauen.

Der Vorschlag der Senatoren von Demokraten und Republikanern ist eine deutlich abgespeckte Version von Bidens Vorschlägen. «Niemand bekommt in diesem Paket alles, was er will», sagte die demokratische Senatorin Kyrsten Sinema am Donnerstag. «Wir alle haben etwas gegeben, um etwas zu bekommen, weil wir die Bedürfnisse des Landes an erste Stelle gesetzt haben.»

Joe Biden altmaier
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit Atemmaske. - dpa

Zu dem Kompromiss äusserte sich am Donnerstag auch der zu Besuch in Washington weilende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Er bezeichnet ihn als einen ersten wichtigen Schritt, «aber noch nicht ausreichend, um die Dekarbonisierungsanstrengungen unwiderruflich zu machen». Er wisse, «dass es auch in diesem Land ein langer langer Weg ist, Widerstände gegen Klimaschutz aus dem Weg zu räumen».

Bidens Demokraten verfügen im Senat nur über eine hauchdünne Mehrheit: Sie stellen wie die Republikaner 50 Senatoren, bei Pattsituationen gibt dann Vizepräsidentin Kamala Harris in ihrer Rolle als Senatspräsidentin den Ausschlag.

Allerdings ist bei den meisten Gesetzen eine Mehrheit von 60 Senatoren notwendig, damit überhaupt eine Debatte beginnen kann. Deswegen können die Republikaner Gesetzesvorhaben blockieren. Biden ist auf die Unterstützung von zumindest zehn republikanischen Senatoren angewiesen.

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