Die israelische Parlamentswahl geht gut aus für Benjamin Netanjahu. Seine Partei wird mit 32 Parlamentssitzen die stärkste Kraft im Parlament.
Benjamin Netanjahu feiert Comeback
Mit Hilfe eines rechtsextremen Bündnisses könnte dem Politiker nach gut einem Jahr Opposition ein Comeback gelingen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Benjamin Netanjahu konnte die Parlamentswahl in Israel für sich entscheiden.
  • Die Likud-Partei erreichte 32 Sitze im Parlament.
  • Jair Lapid gratulierte seinem politischen Kontrahenten am Abend zum Wahlsieg.

Der rechtskonservative Oppositionsführer Benjamin Netanjahu hat nach Auszählung aller Stimmen die Parlamentswahl in Israel gewonnen. Sein rechts-religiöses Lager konnte eine Mehrheit von 64 der 120 Sitze im Parlament (Knesset) sichern. Dies berichten mehrere israelische Medien am Donnerstagabend übereinstimmend.

Benjamin Netanjahu besiegt Jair Lapid

Die Likud-Partei des 73-Jährigen wurde demnach stärkste Kraft mit 32 Parlamentssitzen. Dahinter kommt die Zukunftspartei des liberalen Ministerpräsidenten Jair Lapid mit 24 Mandaten. Lapid gratulierte seinem politischen Kontrahenten am Abend zum Wahlsieg.

Parlamentswahl in Israel
Ministerpräsident Jair Lapid gibt seine Stimme ab. Gewonnen hat trotzdem Benjamin Netanjahu - dpa

Der Staat Israel stehe über allen politischen Erwägungen, schrieb er nach einem Telefonat mit Benjamin Netanjahu auf Twitter. Er wünsche ihm «Glück zum Wohle des israelischen Volkes und des Staates Israel». Er habe alle Abteilungen des Ministerpräsidentenbüros angewiesen, sich auf eine geordnete Machtübergabe vorzubereiten.

Zum ersten Mal in der Geschichte Israels schaffte es ein rechtsextremes Bündnis auf den dritten Platz. Die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als Königsmacher für Netanjahu und kam auf 14 Sitze. Die linksliberale Meretz-Partei sowie die arabische Balad-Partei scheiterten knapp an der 3,25-Prozent-Hürde.

Fünfte Wahl in knapp vier Jahren

Die Menschen in Israel hatten am Dienstag zum fünften Mal innerhalb von nur dreieinhalb Jahren über das Parlament abgestimmt. Die Wahlbeteiligung war dennoch mit 71,3 Prozent vergleichsweise hoch. Die aktuelle Acht-Parteien-Koalition war im Juni zerbrochen, nachdem sie nach nur zwölf Monaten ihre Mehrheit verloren hatte.

Das offizielle Endergebnis wird am kommenden Mittwoch veröffentlicht. Anschliessend hat Präsident Izchak Herzog bis zum 16. November Zeit, einen Kandidaten mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Dieser hat dafür 28 Tage Zeit, mit einer möglichen Verlängerung um weitere 14 Tage.

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