In Australien wird zur Stunde das Strafmass gegen den wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Kurienkardinal George Pell verkündet.
Protest gegen Pell
Protest gegen Pell - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einstiger Papst-Vertrauter wegen Kindesmissbrauchs verurteilt.

Richter Peter Kidd hob am Mittwoch in Melbourne hervor, der einstige Papst-Vertraute dürfe nicht zum «Sündenbock» für Fehler der katholischen Kirche gemacht werden. Das Strafmass richte sich einzig und allein nach der Schwere der Vergehen des 77-Jährigen.

Die Verkündung des Strafmasses wird live im Fernsehen übertragen. Pell drohen bis zu 50 Jahre Haft.

Der Geistliche war im Dezember schuldig gesprochen worden, sich Mitte der 90er Jahre in der Kathedrale von Melbourne an zwei Chorknaben vergangen zu haben. Der damalige Erzbischof von Melbourne soll sich 1996 vor den Jungen entblösst und einen von ihnen zum Oralsex gezwungen haben. Im folgenden Jahr soll er sich erneut an einem der Jungen vergangen haben.

Der frühere Finanzchef des Vatikan ist der bisher ranghöchste Vertreter der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs schuldig gesprochen wurde. Der Kardinal hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Seine Anwälte haben Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt.

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