Anklage gegen mutmassliche IS-Rückkehrerin Kristin L. erhoben
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine mutmassliche IS-Rückkehrerin erhoben, die von Syrien aus versucht haben soll, andere Frauen zur Ausreise zur Dschihadisteniliz Islamischer Staat (IS) zu bewegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Familie soll monatliche Zahlungen von der Dschihadistenmiliz bekommen haben.
Wie die Behörde am Montag in Karlsruhe mitteilte, soll Kristin L. 2015 noch als Heranwachsende nach Syrien gereist sein. Dort habe sie einen IS-Kämpfer geheiratet, den Haushalt geführt und die gemeinsame Tochter im Sinn der IS-Ideologie erzogen.
Die Familie habe monatliche Zahlungen vom IS bekommen. L. habe an Glaubens- und Sprachkursen teilgenommen. Sie habe ein Schnellfeuergewehr und eine Schrotflinte besessen und dem IS Geld von ihrer Schwiegerfamilie weitergeleitet. 2019 habe L. sich ergeben und sei in ein kurdisches Lager gekommen. Dort habe sie eine andere Insassin angefeuert, als diese eine vermeintliche «Abtrünnige» körperlich misshandelte.
L. war bei ihrer Ankunft in Deutschland im Oktober festgenommen worden, sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ihr werden die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Verstösse gegen das Waffenrecht und Beihilfe zur Körperverletzung vorgeworfen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Oberlandesgericht in Jena.