Der pakistanische Ex-Premier Imran Khan hat am Samstag erneut eine wichtige Gerichtsanhörung nicht wahrgenommen. Zwar war der 70-Jährige in die Hauptstadt Islamabad gereist. Doch Hunderte Anhänger des jetzigen Oppositionspolitikers warfen am Eingang des Gebäudes Steine sowie Benzinbomben auf Polizisten, so dass Khan das Gericht nicht betreten konnte. Bei dem Termin sollte der ehemalige Cricket-Star wegen Diebstahls von Geschenken anderer Staaten angeklagt werden, die er in seiner Amtszeit von 2018 bis 2022 erhielt und dem pakistanischen Staat hätte übergeben müssen.
Pakistan, Imran Khan
Imran Khan wurde in Pakistan durch ein Misstrauensvotum abgesetzt. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Verurteilung könnte er womöglich kein öffentliches Amt mehr ausüben und für drei Jahre ins Gefängnis gehen.

Die nächste Anhörung soll am 30. März sein. Khan kam schon zweimal nicht zu einen Termin in derselben Angelegenheit. Trotz eines Haftbefehls konnten ihn die Behörden nicht festnehmen, weil er sich eine Woche lange in seinem Haus in der Millionenstadt Lahore verschanzte und sich seine Anhänger Krawalle mit der anrückenden Polizei lieferten. Khan stimmte schliesslich zu, vor Gericht zu erscheinen, nachdem der Richter seinen Antrag auf Aussetzung des Haftbefehls abgelehnt hatte.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Die Opposition warf ihm Missmanagement in der Wirtschaft vor. Khan hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Massenprotesten und Neuwahlen in dem Land aufgerufen. Bei einer Demonstration im November wurde ihm von einem Attentäter ins Bein geschossen.

Seit seiner Absetzung bringt die pakistanische Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor. Er muss sich schon in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten – etwa wegen Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Als Khan am Samstag auf den Weg nach Islamabad war, stürmte die Polizei auf der Suche nach Waffen sein Haus in Lahore. Mindestens 65 seiner Anhänger seien dabei festgenommen sowie Waffen beschlagnahmt worden, sagte Amir Mir, der Informationsminister der Provinz Punjab.

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