Kaschmir-Krise: Pakistan meldet erneut Raketentest
Inmitten wachsender Spannungen mit Indien hat Pakistan erneut den Test einer neuen Boden-Boden-Rakete mit einer Reichweite von 120 Kilometern gemeldet.

Pakistan hat inmitten wachsender Spannungen mit dem Nachbarland Indien erneut einen Test einer neuen Rakete gemeldet. Nach Angaben der Armee handelte es sich dabei um eine neuartige Boden-Boden-Rakete mit einer Reichweite von 120 Kilometern.
Erst am Samstag hatte das Militär den Trainingsstart einer Rakete mit einer Reichweite von 450 Kilometern gemeldet.
Wachsende Spannungen seit Anschlag im indischen Teil Kaschmirs
Die Spannungen zwischen den rivalisierenden Atommächten Indien und Pakistan haben sich seit einem Anschlag im indisch verwalteten Teil Kaschmirs deutlich verschärft. Bewaffnete Angreifer hatten Ende April auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend 26 Menschen getötet – überwiegend indische Touristen.
Die Regierung in Neu-Delhi machte den Nachbarstaat für die Tat mitverantwortlich und warf ihm vor, Terrorismus zu begünstigen. Islamabad wies die Vorwürfe zurück. Experten warnen vor einem grossen Eskalationsrisiko. Befürchtet wird, dass Indiens Militär mutmassliche Basen von Terrorgruppen in Pakistan angreifen und das pakistanische Militär darauf mit einem Gegenschlag reagieren könnte.
Marineübungen und Schusswechsel an Grenze
Indien unternahm kürzlich nach Angaben eines Sprechers der Marine ausgiebige Übungen im Arabischen Meer. Ziel sei es, Kampfbereitschaft zu demonstrieren und die Fähigkeit zur Abschreckung.
Es kommt auch verstärkt zu Schusswechseln von Grenzsoldaten beider Länder an der Kontrolllinie in Kaschmir. Angesichts der Spannungen ist der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi heute nach Pakistan gereist, um zwischen Islamabad und Neu-Delhi zu vermitteln.