Die Zahl der Anfragen beim Hilfetelefon «Gewalt gegen Frauen» hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch fremdsprachige Angebote verstärkt nachgefragt.

2019 fanden dort 44.700 Beratungen statt, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Bundesfamilienministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Insgesamt habe es seit dem Start des Hilfetelefons im März 2013 fast 230.000 Beratungen gegeben.

Hauptthema war demnach häusliche Gewalt, an zweiter Stelle sexualisierte Gewalt. 22 Prozent der Ratsuchenden seien an Frauenhäuser vermittelt worden, zahlreiche weitere Frauen an Hilfsangebote vor Ort. Die Zunahme der Anfragen führte das Ministerium auch darauf zurück, dass die Bekanntheit des Hilfetelefons stetig zunehme.

Einen deutlichen Zuwachs um 29 Prozent auf rund 3500 Fälle gab es demnach im vergangenen Jahr bei fremdsprachigen Beratungen. Am häufigsten sei das Angebot hier auf Arabisch, Farsi/Dari und Russisch nachgefragt worden.

"Das Hilfetelefon kann ein Rettungsanker sein, es ist für viele betroffene Frauen buchstäblich die erste Hilfe, um der Gewalt zu entgehen?, betonte Ministerin Franziska Giffey (SPD). "Die Zahlen für 2019 zeigen aufs Neue, wie wichtig diese erste Anlaufstelle für die Betroffenen ist."

Sie hob auch hervor, in der Corona-Krise sei dieses Angebot noch wichtiger geworden. Giffey hatte deswegen vergangene Woche eine Aktion gemeinsam mit Supermarktketten und Discountern gestartet, um ihre Aktion «Stärker als Gewalt» besser bekannt zu machen. Bundesweit sollen den Angaben des Ministeriums zufolge in etwa 26.000 Supermärkten Plakate im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen und an den Schwarzen Brettern aufgehängt werden, die über Hilfsangebote gegen häusliche Gewalt informieren.

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