Der Irak hat 370 seiner Staatsbürger nach Hause geholt, die beim Versuch der Einreise in die EU an der belarussisch-litauischen Grenze gestrandet waren.
Grenzzaun zwischen Litauen und Belarus
Grenzzaun zwischen Litauen und Belarus - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • EU wirft Lukaschenko Erpressungsversuch mit Migranten vor.

Aussenamtssprecher Ahmed al-Sahaf sagte am Mittwoch in Bagdad, ein Sonderflug habe am Dienstag 240 Iraker von Minsk nach Bagdad gebracht. Am Tag zuvor seien bereits 130 irakische Staatsbürger in ihre Heimat zurückgekehrt. Weitere sollten folgen.

In den vergangenen Monaten waren vermehrt Migranten nach Belarus geflogen, um von dort in die Europäische Union zu gelangen. Die EU wirft den Behörden in Minsk vor, die Flüchtlinge an die Grenze zu Litauen und Lettland zu bringen und zur illegalen Einreise in die EU zu ermutigen. Nach Ansicht der EU instrumentalisiert der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Migranten, um auf diese Weise Vergeltung für westliche Sanktionen gegen sein Land zu üben.

Nach EU-Angaben wurden seit Jahresbeginn mehr als 4000 Migranten registriert, die «irregulär» über die Grenze von Belarus nach Litauen einreisten. Fast 2800 der Menschen stammten demnach aus dem Irak. Im gesamten Jahr 2020 waren an der belarussisch-litauischen Grenze lediglich 81 illegal eingereiste Migranten registriert worden.

Angesichts der Situation vor Ort hatte Litauen vor wenigen Tagen damit begonnen, Flüchtlinge abzuweisen beziehungsweise an die Grenze zurückzubringen. Die Regierung in Bagdad ihrerseits setzte alle Flüge nach Belarus aus. Seitdem ging die Zahl der illegalen Einreisen nach Litauen stark zurück.

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