CVP-Nationalrat Yannick Buttet will nicht zurücktreten. Erstmals nahm er am Freitagabend zu den Belästigungsvorwürfen gegen ihn Stellung. Er sieht sich selbst als «Sündenbock».
Yannick Buttet tritt als CVP-Vize zurück.
Yannick Buttet tritt als CVP-Vize zurück. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Yannick Buttet spricht erstmals nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn mit Westschweizer Medien.
  • Er sieht sich als «Sündenbock» und lehnt einen Rücktritt ab.

Gegenüber dem Westschweizer Radio RTS sagte Buttet am Freitagabend, er entschuldige sich bei den betroffenen Personen – auch bei Parlamentarierinnen – wenn er sich ihnen gegenüber unangebracht verhalten habe. Den Ausdruck «Belästiger» wies er aber zurück.

«Die Grenze zwischen einer unangemessenen Handlung und Belästigung ist fliessend und unterscheidet sich von Person zu Person», sagte Buttet. Es handle sich um eine «individuelle Einschätzung».

«Sündenbock gefunden»

Gegenüber dem «Nouvelliste» sagt er, er habe einen schrecklichen Tag erlebt, jedoch wieder zu Kräften gefunden. Die Stalking-Affäre im Wallis wird nach der Meinung Buttets mit den angeblichen sexuellen Belästigungen vermischt: «Ich habe das Gefühl, man hat jetzt einen Sündenbock gefunden» Man wolle jetzt halt auch in der Schweiz jemanden zu Fall bringen, wie dies in anderen Ländern schon geschehen sei.

Von einem Rücktritt sieht der Unterwalliser Nationalrat also ab. Er glaubt auch nicht, dass seiner Partei durch sein Verhalten Schaden entstanden sei. «Entscheidend wird jedoch die Frage eines hängigen Verfahrens gegen mich sein», sagt er.

Buttet steht nach Enthüllungen im Zentrum einer Stalking-Affäre (Nau berichtete). Die CVP suspendierte am Donnerstag ihren Vize-Präsidenten. Im Bundeshaus forderten Politiker seinen Rücktritt. Auch die Präsidien der eidgenössischen Räte reagierten.

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