Der Blick in die Google-Trends vor den Wahlen 2023 zeigt: Die SVP ist bei rund 43 Prozent der Suchanfragen zu politischen Parteien im Zentrum des Interesses.
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Bei Google-Anfragen zu politischen Parteien in der Schweiz ist die SVP vor den Wahlen 2023 hoch im Kurs: 43 Prozent der Anfragen haben die Volkspartei im Zentrum des Interesses. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP wird vor den Wahlen 2023 rund dreimal öfter gegoogelt als die anderen Parteien.
  • Anfragen seien ein Ausdruck von Interesse, jedoch kein Indikator für die Wahlabsichten.
  • Trotzdem deuten die Google-Trends darauf hin, dass die SVP mit Sitzgewinnen rechnen darf.
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Am kommenden Sonntag schreitet die Schweiz zur Urne. Im Rahmen der Wahlen 2023 bestellen Herr und Frau Schweizer ein neues Parlament: Gemäss Hochrechnungen deutet vieles auf einen signifikanten Rechtsrutsch hin – die SVP ist im Umfragehoch.

Auch der Blick in die Google-Trends zu den Wahlen 2023 zeigt die SVP als klaren Überflieger: Demnach steht die Volkspartei bei rund 43 Prozent aller politischen Google-Suchanfragen im Zentrum des Interesses.

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Die SVP stand während der letzten sieben Tage bei rund 43 Prozent der Suchanfragen zu politischen Parteien im Zentrum des Interesses.
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Mit acht Prozent der Suchanfragen bildet die Mitte-Partei das Schlusslicht der Bundesrats-Parteien bei den Google-Trends.

An zweiter Stelle folgt die SP – mit lediglich14 Prozent der Suchanfragen, also dreimal weniger. Dicht darauf die Grünliberalen mit elf und die FDP mit zehn Prozent. Mit einem Anteil von rund acht Prozent bildet die Mitte-Partei das Schlusslicht unter den Bundesratsparteien.

Mit lediglich drei Prozent Suchanfragen-Anteil scheinen die Grünen regelrecht uninteressant: Sie fallen gar noch hinter der EDU zurück, welche ihrerseits das Subjekt von sieben Prozent der Suchanfragen ist.

«Kontroverse Parteien werden häufiger gesucht»

Auf Anfrage von Nau.ch heisst es bei Google Schweiz: Dieses Resultat sei keineswegs eine Überraschung. «Kontroverse Parteien und Personen werden in der Regel häufiger gesucht.»

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In Deutschland ist die AfD «konstant die meistgesuchte Partei» auf Google – ganz im Allgemeinen würden kontroverse Parteien und Personen häufiger gesucht. (Symbolbild) - keystone

Ein ähnliches Muster sei demnach auch in Deutschland zu beobachten, wo die AfD konstant die meistgesuchte Partei sei. Gleichzeitig betonen die Google-Trend-Experten, dass diese Suchanfragen nicht direkt die Wahlabsichten der Stimmbevölkerung widerspiegelten: «Es ist lediglich ein Abbild des Interesses der Schweizer und Schweizerinnen.»

Wahlen 2023: Löhne und Ukraine als meistgesuchte Themen

Auch der Blick in die politischen Themen mit den höchsten Suchvolumen fördert Interessantes zutage: Demnach hat der Themenkomplex «Löhne» den Themenkomplex «Ukraine» jüngst als Top-Thema abgelöst. Danach folgen die Themen «Mieten», «Bildung», «AHV», «EU» und «Corona».

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Die politischen Themen mit den höchsten Suchvolumen vor den Wahlen 2023 zeigen: Der Themenkomplex Löhne hat den Themenkomplex «Ukraine» als Top-Thema abgelöst. - Screenshot Google-Dashboard

Auch hier warnt Google Schweiz vor Kurzschlüssen, betont jedoch gleichzeitig: «Die Google-Trends können uns durchaus Anhaltspunkte liefern.» Eine eindeutige Analyse im Sinne eines «Sorgenbarometers» liesse sich anhand der Trends zwar nicht vornehmen. Man könne hingegen beobachten, welche Themen vor den Wahlen 2023 im Suchinteresse ansteigen.

Diese Beobachtungen wiederum können dann durchaus Rückschlüsse auf die Sorgen der Bevölkerung zulassen. Entsprechend überrascht es kaum, dass die Grünen gemäss Hochrechnungen mit einer Wahlschlappe rechnen müssen: Der Themenkomplex «Klima» scheint die Menschen hierzulande kaum zu beschäftigen – wenigstens vermittelt der Blick in die Google-Suchanfragen diesen Eindruck.

Keine schlechte Publicity?

Ob die SVP für die neue Legislatur mit Sitzgewinnen rechnen darf, steht also nach wie vor in den Sternen. Fest steht hingegen, dass die Volkspartei bei Herr und Frau Schweizer zu reden gibt.

Welcher Partei geben Sie Ihre Stimme?

Der irische Schriftsteller Oscar Wilde schrieb schon im ausgehenden 19. Jahrhundert: «Es gibt nur eine Sache auf der Welt, die unerfreulicher ist als, dass über einen gesprochen wird: Die ist, dass überhaupt nicht über einen gesprochen wird.» In diesem Sinne würden die Google-Trends zumindest für die Grünen nichts Gutes verheissen.

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