Die Schweizer Armee arbeitet künftig mit zivilen Luftfahrtfirmen zusammen, um Piloten auszubilden. Viola Amherd will damit den Job attraktiver machen.
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Fanny Chollet: Die Berufsoffizierin im Range eines Oberleutnants ist Mitglied der Fliegerstaffel 18 mit der Basis Payerne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Armee und zivile Luftfahrtgesellschaften spannen künftig zusammen.
  • Piloten können flexibler zwischen zivilem und militärischem Beruf wechseln.
  • Damit soll der Pilotenberuf attraktiver werden, auch für Frauen.

Die Schweizer Armee spannt mit den Schweizer Fluggesellschaften Edelweiss und Swiss sowie dem Pilotenverband Aeropers zusammen. Damit soll der Pilotenberuf vielseitiger, flexibler und damit attraktiver werden. Das gab das Verteidigungsdepartement VBS von Bundesrätin Viola Amherd heute Mittwoch bekannt.

Konkret soll es Berufsmilitärpiloten der Armee künftig möglich sein, bei einer zivilen Fluggesellschaft zu arbeiten. Die Piloten oder Pilotinnen können während ihrer Militärkarriere ein dreijähriges Teilzeit-Stage als Linienpilot bei Swiss oder Edelweiss absolvieren. Im Anschluss können sie sich entscheiden.

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VBS-Chefin Viola Amherd sucht Nachwuchs für die Schweizer Luftwaffe. - Keystone

Für die Piloten stellt das Angebot eine zusätzliche Möglichkeit dar. Schon heute können Berufsmilitärpiloten nach einigen Jahren bei der Armee zu einer Fluggesellschaft wechseln, da sie auch über die Verkehrspiloten-Lizenzen verfügen. Sechs Wochen pro Jahr leisten sie dabei als Milizpilot Dienst bei der Luftwaffe.

Sowohl die Armee wie die Fluggesellschaften haben heute Mühe, genügend Piloten-Nachwuchs zu finden. Zudem sind die Karrieremöglichkeiten wenig attraktiv. Von der Kooperation versprechen sich nun beide Seiten Vorteile.

Zu wenig Frauen in der Armee – und im Cockpit

Für die Fluggesellschaften ist das neue Modell attraktiv, weil sie damit einen Teil ihres Pilotenbedarfs decken und vom Know-how der Militärpiloten profitieren können. Die Luftwaffe wiederum kann ihren dienstälteren Militärpiloten externe Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Dies, ohne gleich vollständig auf sie verzichten zu müssen.

Kampfjet Schweizer Armee
Fanny Chollet,die erste Kampfpilotin der Schweizer Armee posiert vor einem der F/A-18-Kampfjets am 19. Februar in Payerne. - keystone

Das neue Arbeitsmodell soll helfen, den neuen Pilotenberuf beliebter zu machen. Gerade auch für Frauen. Viola Amherd erklärte die Rekrutierung von Frauen für die Armee als grosses Ziel. Oberleutnant Fanny Chollet war 2017 die erste Frau in einem Schweizer Kampfjet-Cockpit. Im Februar wurde sie öffentlichkeitswirksam in Payerne VD vorgestellt.

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