Weg in Schweizer Armee zur Kampfjetpilotin ist hart

Das Schweizer Militär präsentiert mit Fanny Chollet (27) die erste Kampfjetpilotin seiner Geschichte. Höchste Zeit, findet Militärflugexperte Hansjörg Egger.

«Wir hatten nicht einmal das Frauenstimmrecht, als in anderen Ländern schon Frauen Kampfjets geflogen sind. In der Schweiz geht alles ein bisschen länger», sagt Egger.

Für den Experten hat Chollet Vorteile in der Luftwaffe. Frauen seien feinmotorisch besser. Das reine Fliegen sei Nebensache. Es gehe als Kampfjetpilot darum, einen Auftrag genau zu erfüllen und ein komplexes System zu managen.

«Es ist sehr wichtig, dass eine Frau in dieser Position ist. So sieht man, dass die Militärfliegerei nicht eine Macho-Rambo-Angelegenheit ist. Das ist förderlich für das Image der ganzen Schweizer Armee.»

Fanny Chollet musste viel leisten, um Kampfjetpilotin zu werden. Egger: «Der Draufgänger ist nicht mehr gefragt. Piloten brauchen heute Pflichtbewusstsein und Konzentration.»

Kampfjetpiloten müssen medizinische Voraussetzungen erfüllen, aber auch in der Ausbildung wurde Chollet nicht geschont. «Sie muss physisch und psychisch mit den Kollegen mithalten. Wer das schafft, ist ein super Talent».

Am härtesten sei die Übung wo man mit dem Schleudersitz ins Wasser geworfen wird. Und die Tests in der Unterdruckkammer wo man unter Sauerstoffmangel aufgaben lösen muss.