Unverständnis von Deutschland ist laut Botschafterin Leu verflogen

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Bern,

Die Schweizer Botschafterin in Berlin, Livia Leu, spricht über das Verständnis Deutschlands für die schweizerische Neutralität.

Ostukraine-Konflikt Ukraine Livia Leu EDA
Die Schweizer Botschafterin in Berlin Livia Leu. (Archivbild) - keystone

Das Unverständnis von Deutschland zu Beginn des Ukraine-Kriegs gegenüber der Schweiz ist laut der Schweizer Botschafterin in Berlin, Livia Leu, verflogen. «Mittlerweile hat man in Deutschland verstanden, dass die Schweiz wegen der Neutralität einen begrenzten Spielraum im militärischen Bereich hat», sagte Leu der «Neuen Zürcher Zeitung».

Deutschland verstehe, dass das Schweizer System zwar langsamer arbeite, dafür aber verlässlich sei, sagte die Botschafterin in dem am Dienstag veröffentlichten Interview.

Der Schweizer Nachbar folge einer gewissen Marktlogik, sagte Leu. «Wer in der Schweiz Rüstungsmaterial kauft, hat gewisse Einschränkungen. Wer diese nicht befolgen will, kauft anderswo.»

Die Nichtwiederausfuhrgarantie sei im Übrigen eine deutsche Erfindung, welche die Schweiz übernommen und nach ihrem Recht ausgelegt habe, ergänzte sie.

Dialog findet auf Augenhöhe statt

Deutschland habe seit dem Kriegsausbruch eine grosse Entwicklung durchgemacht. Am Anfang sei noch die Rede von 5000 Helmen gewesen, die man an die Ukraine liefern wollte.

«Heute diskutiert man über Taurus-Marschflugkörper», sagte Leu. Dass sich auch in der Schweiz etwas regte, blieb laut ihr in Deutschland nicht unbemerkt.

Als Beispiel dafür nannte sie die Lieferungen von Leopard-Panzern an Deutschland sowie die parlamentarischen Beratungen über eine Lockerung des Kriegsmaterialgesetzes.

Von der neuen deutschen Bundesregierung habe sie ein positives Echo gegenüber der Schweiz vernommen. Der Dialog zwischen den Ländern finde auf Augenhöhe statt.

Kommentare

User #4614 (nicht angemeldet)

Ah so, die sehen ihren Unterwerfungsvertrag in Gefahr. Die Schweiz wird schon gebraucht als guter Zahler, da freuts Deutschland und die EU.

Huldrych Ammann

Wen kümmert es? Switzerland First!

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