Eine Studie von Umweltverbänden zeigt Schwächen der aktuellen Agrarpolitik im Hinblick auf die Erreichung der Umweltziele auf.
Zwei Bäume auf dem Sechseläutenplatz in Zürich: der linke war krank und musste gefällt werden.
Die Landwirtschaft setzt der Natur stark zu: neben Tieren, leiden auch Pflanzen darunter. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Umweltverbände machen sich Sorgen um die Schweizer Landwirtschaft.
  • Sie fordern deutliche Korrekturen bei der Agrarpolitik 22+.

Eine Studie der Umweltverbände WWF, BirdLife Schweiz, Greenpeace und Pro Natura zeigt Schwächen der aktuellen Agrarpolitik im Hinblick auf die Erreichung der Umweltziele auf. Die Umweltorganisation fordern deshalb deutliche Korrekturen bei der Agrarpolitik 22+.

Die heutige Landwirtschaftsgesetzgebung sei nicht in der Lage, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, teilten die Umweltverbände zur am Freitag veröffentlichten Studie «Landwirtschaftspolitik Schweiz: Fit for Purpose AP22+» mit. Auch Umweltschäden würden nicht verhindert: Pestizide oder Dünger würden weiter in die Gewässer fliessen, dies ohne grosse Sanktionen.

Die Umweltverbände haben die Studie hinsichtlich der Vernehmlassung der Agrarpolitik 22+ des Bundes veröffentlicht. Diese beginnt in wenigen Tagen. Ohne klare Weichenstellungen werde das Erreichen der Umweltziele in der Landwirtschaft weiterhin in weiter Ferne liegen, warnen die Organisationen.

Intensivierung der Landwirtschaft als Problem

Ein Problem ortet die Studie bei einer Vielzahl an Instrumenten und Zahlungen, die eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft fördern. So fliessen beispielsweise jährlich 1,1 Milliarden Franken pauschal, unspezifisch und direkt vom Bund an die Landwirtinnen und Landwirte als «Beiträge für Versorgungssicherheit».

Sinnvoller wäre es ihrer Meinung nach, diese Beiträge für eine nachhaltige Landwirtschaft zu nutzen, um die Umweltziele zu erreichen. Gemäss Studie gehen die ökologischen Vorgaben für den Erhalt von Direktzahlungen in der Landwirtschaft zu wenig weit. Subventionen müssten an strengere Vorgaben gebunden sein.

Hohe Tierdichte belastet Natur

Auch würden diverse Instrumente zur Produktionsstützung im Inland dazu führen, dass die Tierdichte in der Schweiz sehr hoch ist. Das belaste die Natur und das Klima.

Die Studie von Interface hatte das Ziel, die aktuelle Landwirtschaftsgesetzgebung der Schweiz im Hinblick auf ihren Beitrag zur Erreichung der Umweltziele in der Landwirtschaft zu überprüfen und Optimierungsmöglichkeiten zu nennen. Sie basiert auf einer Literaturanalyse, Expertengesprächen und einem Workshop.

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