Ultramarathon Wildstrubel: Zwei Berner Nationalräte rennen mit

Als «Gamsstaffel des Parlaments» rennen acht Nationalräte beim UTMB Wildstrubel. Der BärnerBär hat mit den beiden bernischen Sport-Wahnsinnigen geredet.

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Nationalrätin Andrea Zyrd (SP/BE) hat sieben ihrer Nationalratskollegen aus allen Parteien motiviert, beim Ultramarathon um den Wildstrubel mitzurennen. - BärnerBär / Matthias Bärlocher

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Staffel aus dem Parlament nimmt am Ultramarathon um den Wildstrubel teil.
  • Mit Andrea Zryd (SP) und Andreas Gafner (EDU) sind auch zwei aus dem Kanton Bern dabei.
  • Wichtig ist ihnen das Team – und dass die Politik danach etwas einfacher werde.

«Ich habe halt gerne Herausforderungen und mich darum in einer schwachen Stunde entschieden, mitzumachen», sagt Nationalrat Andreas Gafner (EDU/BE). Mitmachen bei der eigens gegründeten «Gamsstaffel des Parlaments» und damit beim Ultramarathon «Wildstrubel by UTMB» am 19. und 20. September.

Die Gamsstaffel des Parlaments
«Die Gamsstaffel des Parlaments» (v.l.n.r.): Hasan Candan (SP/LU), Andrea Zryd (SP/BE), Andreas Gafner (EDU/BE), Benjamin Roduit (M/VS), Christophe Clivaz (GPS/VS), Yvan Pahud (SVP/VD) und Remy Wyssmann (SVP/SO). - keystone

Acht Parlamentsmitglieder sind beim 113-Kilometer-Rennen rund um das Wildstrubel-Massiv mit dabei, darunter zwei aus dem Kanton Bern. Nebst Gafner auch die Initiatorin, SP-Nationalrätin Andrea Zryd.

Voraussetzung: «Ein bisschen Kondition»

Überzeugungsarbeit habe es keine gebraucht, um die Staffel aus allen Parteien und über den Röstigraben hinweg zusammenzutrommeln. Offenbar hatte nicht nur Gafner eine schwache Stunde: «Es war sehr einfach – wenn es in der Politik so einfach wäre, das wäre ein Riesen-Vorteil!»

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Nationalrat Andreas Gafner (EDU/BE) rennt die zweite Teilstrecke: 20 Kilometer über den Gemmipass von Leukerbad bis Kandersteg. - BärnerBär / Matthias Bärlocher

Dass Zryd als Sportwissenschaftlerin und Trainerin ihre Teilstrecke meistert, hätte man vermuten können. Andreas Gafner meint bescheiden: «Es ist eine gute Voraussetzung, wenn man ein bisschen eine Kondition hat.» Die beiden absolvieren immerhin 17 beziehungsweise 20 Kilometer und über tausend Höhenmeter mit ihrem «bisschen Kondition».

20 km mitten in der Nacht

Gafner hat seine Strecke rekognosziert – er rennt die zweite Etappe, von Leukerbad nach Kandersteg. Oben auf dem Gemmipass sei es eine schöne Strecke, schwärmt er, aber dann der steile Abstieg ins Gasteren-Tal: «Ja, da muss man schon parat sein.» Sein Ziel sei, dies in rund zweieinhalb Stunden zu schaffen.

Und dies gemäss vorläufigem Plan ab 01:30 mitten in der Nacht, mit Stirnlampe am Kopf und Mobiltelefon und Rettungsdecke im Rucksack. Je schneller Gafner rennt, desto früher muss Andrea Zryd aufstehen und den Staffelstab übernehmen. Als gebürtige Adelbodnerin hat sie sich das nachfolgende Teilstück ausgesucht, von Kandersteg nach Adelboden.

Überparteiliches Teamwork und «gesunder» Sport

Eine politische Botschaft haben die acht Parlaments-Gämsen nicht. «Es geht um den Sport, das gemeinsame Erlebnis, den olympischen Gedanken ‹dabei sein ist alles›», betont Zryd. Zwar sei man nicht zusammen unterwegs, aber querbeet mit anderen Parteien sei für den Teamgeist sicher gut, ergänzt Gafner: «Wir sind sonst genug auf Konfrontationskurs.»

Gamsstaffel T-Shirt Logo
Teamgeist über alles: Sogar T-Shirts mit eigenem Logo hat sich die «Gamsstaffel des Parlaments» für den Wildstrubel-Lauf organisiert. - BärnerBär / Matthias Bärlocher

Wenn schon ein Statement, dann dieses: «Bewegt euch mehr, generell, alle Generationen», so der Aufruf von Sportwissenschaftlerin Zryd. Zwischen 40 und 62 Jahre alt sind die sportlichen Vorbilder der parlamentarischen Gamsstaffel. Das lassen wir schon als zwei Generationen gelten.

Das Teamerlebnis steht im Vordergrund und Sport ist gesund, klar. Oder fast klar: «Sport ist gesund. Ultramarathon ist sicher nicht gesund, aber eine gute Sache und die kurzen Etappen, die wir machen, das ist null Problem.»

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Kommentare

User #5064 (nicht angemeldet)

Auf den ersten Blick dachte ich, es handle sich um eine Verwandte von Herrn Otto Walkes. Die gewisse Ähnlichkeit führte dazu.

User #5037 (nicht angemeldet)

Dort wo alle das gleiche denken……denkt keiner viel🙄

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