Ueli Maurer bleibt und lässt Bundesbern rätseln
Die Gerüchte sind hartnäckig, doch bis anhin waren sie immer falsch. Harrt Ueli Maurer nun also mindestens zwei weitere Jahre im Bundesrat aus?

Das Wichtigste in Kürze
- Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Bundesrat Ueli Maurer überschlugen sich.
- Der Finanzminister schert sich nicht darum und machte am Freitag keine Anstalten dazu.
In der letzten Sessionswoche gings nicht nur am Rednerpult heiss zu und her. Hinter vorgehaltener Hand wurde allenthalben getuschelt, dass Ueli Maurer wohl noch am heutigen Freitag zurücktritt.
Praktisch gleichzeitig liessen alle Medien am Donnerstagabend das Monster-Gerücht platzen – auch Nau.ch. Die Tamedia-Zeitungen fragen heute auf der Titelseite bereits: «Wer folgt auf Ueli Maurer?».
SVP-Aeschi wettert über «Fake News»
Nur: Wie so oft scheint es den Zürcher SVP-Bundesrat nicht zu kümmern, was über ihn geschrieben wird. Denn der Finanzminister sitzt am Freitagnachmittag weiterhin auf seinem Bundesratssessel. Wäre er zurückgetreten, hätte er dies Nationalratspräsident Andreas Aebi schriftlich mitteilen müssen, was er offenbar nicht tat.

Das veranlasst SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi denn auch zu einer «Fake-News»-Tirade gegen Zeitungen, welche bereits über Maurers Nachfolge spekulieren.

Auch Mitte-Präsident und SP-Fraktionschef Roger Nordmann machen sich über die Medien lustig.
So einfach ist die Sache indes nicht. Denn die Ausgangslage ist tatsächlich verworren.
Was plant Ueli Maurer wirklich?
Verzögert der SVP-Magistrat den Abgang um ein paar Tage, um plaudernden Nationalräten und Medien eins auszuwischen? Bleibt er doch bis zu den Wahlen 2023 Bundesrat? Oder tritt er mit 72 Jahren nochmals zur Wiederwahl an? Spekulationen darüber sind müssig.
Einmal mehr wurde diese Woche klar: Ueli Maurer macht, was er will und lässt sich nicht gerne dreinreden. Weder bei Auftritten im Trychler-Hemd noch beim Zeitpunkt seines Rücktritts.