Ein chilenischer Politiker wirbt mit einer abgeänderten Version des Schäfli-Plakats der SVP. Die Agentur hinter dem Sujet will gerichtlich dagegen vorgehen.
SVP Chile
Die Goal AG will gegen die Copyright-Verletzung in Chile gerichtlich vorgehen. - Keystone/Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der chilenische Politiker Johannes Kaiser macht Wahlkampf mit dem Schäfli-Sujet der SVP.
  • Die Agentur hinter dem Plakat spricht von Copyright-Verletzung.
  • Die Goal AG will nun gerichtlich dagegen vorgehen, auch wenn das im Ausland schwer sei.

Im Abstimmungskampf um die Ausschaffungsinitiative war 2010 das Schäfli-Plakat in aller Munde. Das Sujet mit dem weissen Schaf, welches das schwarze Schaf aus dem Land kickt, sorgte auch international für grosses Aufsehen. Während das linke Lager der SVP Rassismus vorwarf, feierten Rechte in ganz Europa die Volkspartei.

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Die SVP provozierte 2010 mit ihrem Schäfchen-Plakat für die Ausschaffungsinitiative.
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«Benimm dich oder verschwinde» – auch spanische Rechte warben schon mit dem Sujet.
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Das gleiche Spiel bei der tschechischen Usvit-Partei.
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Für besonders viel Aufregung sorgte eine Demonstration 2018 in Chemnitz (D). Die rechten Demonstranten, darunter auch Radikale, nutzten das Sujet der SVP.

Bei derart heftigen Reaktionen weit über die Landesgrenzen hinaus kann die Werbeagentur durchaus von einer gelungenen Kampagne sprechen. Der Erfolg hat jedoch auch seine Schattenseiten: Das Sujet wird immer wieder von ausländischen Parteien übernommen, etwa in Spanien, Tschechien und neuerdings sogar in Chile.

Werbeagentur verurteilt Copyright-Verletzung

Die Goal AG, aus dessen Feder das Schäfli-Plakat stammt, ist über das Plagiat alles andere als erfreut: «Auf jeden Fall verurteile ich diese Copyright-Verletzung wie jede andere auch», sagt Geschäftsführer Alexander Segert auf Anfrage.

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Die SVP findet in Chile Nachahmer. - Twitter

«Wir haben keinerlei Kontakt zu diesen Leuten und es handelt sich hier um eindeutige Copyright-Verletzung. Wir werden versuchen, gegen diese Copyright-Verletzung gerichtlich vorzugehen», kündigt Segert gegenüber Nau.ch an.

Dies sei jedoch aus der Schweiz für ausländische Kampagnen immer sehr schwer und kompliziert.

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