Seit heute Montag diskutieren die Nationalräte über die neue Unternehmenssteuerreform. Beim komplexen Mega-Geschäft geht es um viel Geld und unsere AHV.
nidwalden 2025
Über alle Steuern verzeichnet die Gemeinde Staufen im Jahr 2020 Mehreinahmen von CHF 1'762'074 oder rund 20 %. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag und Dienstag diskutieren die Nationalräte über die Steuervorlage 17.
  • Umstritten ist die Frage, ob das Paket mit der AHV-Reform verknüpft wird.
  • Nau erklärt den umstrittenen «Kuhhandel».

Als würde sich Bundesbern nicht schon zur Genüge mit der Landwirtschaft auseinandersetzen (siehe Fairfood-Initiative und Ernährungssouveränitäts-Initiative), dürfte ab morgen wieder allenthalben der Kuhhandel die Schlagzeilen dominieren.

Dabei geht es allerdings um die Steuervorlage 17, die heute erstmals in der Wirtschaftskommission des Nationalrats traktandiert ist. Wobei: Eigentlich heisst das Monstergeschäft mittlerweile STAF. Das ist die Abkürzung für das «Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung».

Ueli Maurer Steuervorlage Staf
SVP-Bundesrat Ueli Maurer ist der Architekt der Steuervorlage 17. - Keystone

Doch der Reihe nach: Das Paket lancierte Finanzminister Ueli Maurer als Nachfolger der 2017 im Volk gescheiterten Unternehmenssteuerreform III. Kernpunkte bleiben die gleichen: Weil die Steuer-Regeln in vielen Kantonen nicht mehr internationalen Standards entsprechen, sollen sie abgeschafft werden.

Zwei Milliarden für die AHV als Zückerli

Um für internationale Firmen weiterhin attraktiv zu bleiben, will der Bundesrat im Gegenzug die Unternehmenssteuern senken. Das soll mit einem Mix aus komplexen Massnahmen geschehen – etwa mit Bevorteilung für Firmen, die Forschung und Entwicklung betreiben.

Finanzminister Ueli Maurer zu den Vorzügen der Steuervorlage 17. - Nau

Weil die Linke gegen jede Erleichterung für Unternehmen sturmläuft, will die Landesregierung Zückerli verteilen, um die Vorlage mehrheitsfähig zu machen. Dazu schlug Ueli Maurer etwa höhere Familienzulagen vor.

Der Ständerat hat das Ganze allerdings komplett umgepflügt und die Steuervorlage mit der (ebenfalls im Volk gescheiterten) AHV-Reform verknüpft. Als Gegenleistung für die Steuerausfälle sollen 2 Milliarden Franken der AHV zu Gute kommen – anstelle der höheren Familienzulagen.

Schluckt der Nationalrat den Ständerats-Kompromiss?

Wirklich glücklich ist mit dem STAF eigentlich niemand. Weil aber die Zeit drängt und erneute Urnen-Misserfolge nicht drinliegen, winkte der Ständerat den «Kuhhandel» praktisch oppositionslos durch. Im lauteren Nationalrat dürfte der Mega-Kompromiss indes mehr zu reden geben.

Seit heute Montag diskutiert die zuständige Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) das Geschäft und will morgen Dienstag über ihre Beschlüsse informieren. So oder so: Kuhhändel dürften in den nächsten Wochen auch abseits der beiden Ernährungsinitiativen zu reden geben.

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