Bundesrat Johann Schneider-Ammann wehrt sich gegen die Kritik des Bauernverbandes. Der Bundesrat wolle die Landwirtschaft nicht abschaffen, bestätigt der Wirtschaftsminister.
Bundesrat Schneider-Ammann wehrt sich gegen die Kritik des Bauernverbandes.
Bundesrat Schneider-Ammann wehrt sich gegen die Kritik des Bauernverbandes. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Johann Schneider-Ammann will einen runden Tisch mit der Landwirtschaft.
  • Dem Bundesrat ging die Kritik an der Weiterentwicklung der Agrarpolitik zu weit

«So bitte nicht!», stellte Bundesrat Schneider-Ammann in einem am Dienstag publizierten Interview in den Zeitungen «Berner Zeitung» und «Der Landbote» klar. Er «opfere» auch nicht die Bauern, wie ihm deren Verband vorgeworfen habe. Zu weit geht dem Landwirtschaftsminister auch, dass die Spitze des Bauernverbandes sich derart abschätzig über die Gesamtschau des Bundesrates äussere, den Fachleute erarbeitet hätten. «Der Bauernverband überschätzt sich», konstatiert der Wirtschaftsminister.

Den Bauern müsse aufgezeigt werden, in welch hartem Wettbewerb andere Branchen in der Schweiz stünden. Schlössen andere Staaten Freihandelsabkommen ab, bringe das zahlreiche hiesige KMU in Schwierigkeiten. «Sollen wir denn nun zuschauen und warten, bis diese Unternehmen ihren Sitz nach Deutschland verlegen und bei uns Arbeitsplätze geopfert werden?», fragte Schneider-Ammann rhetorisch.

Er habe ein gewisses Verständnis dafür, dass die Bauern nervös würden angesichts neuer Pläne für Freihandelsabkommen. «Aber die Landwirtschaft soll sich mit uns jetzt an den Tisch setzen.»
Seiner Ansicht nach kommt die Landwirtschaft aber nicht umhin, sich anzupassen und effizienter zu werden. Sie sei hierzulande «heillos überreglementiert», sagte der Wirtschaftsminister. Bauern benötigten mehr unternehmerischen Spielraum, damit sie ihre Kosten senken könnten.

Für Schneider-Ammann geht es nicht darum, den «Hosenlupf» mit dem mächtigen Bauernverband zu gewinnen. «Gewinnen können wir nur alle zusammen - und verlieren auch», sagte er. Ohne Fortschritte in den Verhandlungen neuer Freihandelsabkommen stünden aber Arbeitsplätze und Steuereinnahmen auf dem Spiel.

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