Schweizer Armee schickt Elitesoldaten nach Tel Aviv
Die Schweiz erhöht das Sicherheitsdispositiv für die Botschaft in Tel Aviv. Elitesoldaten der Schweizer Armee sollen das Botschaftspersonal beschützen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hat sowohl im Iran als auch in Israel Botschaftspersonal.
- Nach den jüngsten Entwicklungen wurden Elitesoldaten nach Tel Aviv geschickt.
- Dort sollen sie dem Botschaftspersonal Schutz gewährleisten.
Die Eskalation im Nahen Osten und die gegenseitigen Angriffe von Israel und dem Iran haben auch Auswirkungen auf Schweizer. Denn in beiden Ländern hat die Schweiz Botschaftspersonal stationiert.
Einerseits in der iranischen Hauptstadt Teheran, andererseits in der israelischen Stadt Tel Aviv. Beide Städte waren zuletzt Ziele von Luftangriffen.
So liegt etwa die Vertretung der Schweiz im Iran im Norden Teherans. Das ist der Stadtteil, wo etwa auch hohe Militär- und Sicherheitsbeamte des iranischen Regimes leben. Diese wiederum sind unter anderem Ziel der israelischen Angriffe.
Elitesoldaten der Schweizer Armee sollen Botschaftspersonal schützen
Ähnlich gefährlich gelegen ist die Schweizer Botschaft in Tel Aviv, das zu den bevorzugten Zielen iranischer Raketenangriffe gehört.
Deswegen erhöht die Schweiz nun das Sicherheitsdispositiv für das Botschaftspersonal vor Ort, wie die «CH Media»-Zeitungen berichten.
Demnach hat die Schweizer Armee gestern Elitesoldaten des Aufklärungsdetachements 10 nach Tel Aviv entsandt. Mit ihrem Wissen und Kontakten zur israelischen Armee sollen die Elitesoldaten der Schweizer Armee den Schutz des Botschaftspersonals gewährleisten.
Gerade die Schweizer Botschaft in Teheran spielt in dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran eine wichtige Rolle. Denn sie fungiert als Schutzmacht der USA im Iran.
Dabei wickelt sie alle konsularischen Angelegenheiten der USA im Iran ab. Dazu gehören etwa der konsularische Schutz von US-Bürgern oder Passanträge. Sie dient aber auch als Kommunikationskanal zwischen den USA und dem Iran.
Keine Evakuation der Botschaften geplant
Deswegen wurde die Schweizer Botschafterin im Iran, Nadine Olivieri Lozano, am ersten Tag der israelischen Angriffe ins iranische Aussenministerium zitiert. Dies hat Aussenminister Ignazio Cassis am Freitag erklärt.
Sie habe dort laut «CH Media» «eine an die USA gerichtete Botschaft» entgegengenommen. «Aus Gründen der Vertraulichkeit» mache das Aussendepartement EDA keine weiteren Angaben zu ihren Aktivitäten im Schutzmacht-Mandat.
Das EDA hält zudem fest, dass vorerst keine Evakuation der Botschaften in Teheran und Tel Aviv vorgesehen sind. Sämtliche Schweizer Vertretungen im Ausland verfügten über Sicherheits- und Krisendispositive. Diese würde man aber nicht bekannt geben.
Die Schweizer Botschaft in Teheran sei aktuell zwar geschlossen. Doch sie nehme alle ihre üblichen diplomatischen Aufgaben wahr.